Er wurde zum Staatsfeind erklärt. Geheimdienstleute versuchten, ihn mit Gift zu töten, dann wurde er in ein Strafgefangenenlager weggesperrt. Alles, um Alexej Nawalny für immer zum Schweigen zu bringen. Selbst, wo nun der Kritiker des russischen Diktators tot ist, fürchtet Wladimir Putin noch immer seinen prominentesten Gegner im Land.
Anders ist es nicht zu erklären, dass das Moskauer Regime mit aller Gewalt gegen die Menschen vorgeht und diese verhaften lässt, nur weil sie um Nawalny öffentlich trauern. Anders ist es auch nicht zu erklären, wie herzlos der russische Machthaber und seine Vasallen gegen eine Mutter vorgehen, die nur ein letztes Mal ihren toten Sohn sehen und ihn mit Würde beerdigen möchte.
Nach dem Tod von Alexej Nawalny: Wovor hat Putin noch Angst?
Wovor hat Putin eigentlich noch Angst? Wovor fürchtet er sich, dass er Nawalnys Mutter und ihren Anwalt auf eine Odyssee durch Leichenhäuser schicken lässt, wo angeblich der tote Regimekritiker aufbewahrt werde, es aber am Ende nicht ist? Der Verdacht drängt sich auf, dass die Herrschenden in Moskau nicht wollen, dass eines Tages herauskommen könnte, unter welchen Umständen Nawalny wirklich starb, der noch einen Tag vor seinem Tod per Videoschalte mutig und voller Tatendrang in einem Schauprozess gegen ihn auftrat.
Aber der Hauptgrund ist noch ein anderer. Wladimir Putin hat Angst, dass mit dem Tod von Nawalny nun noch mehr die Kritik im russischen Volk an seiner Herrschaft und an seinem sinnlosen Krieg gegen die Ukraine aufleben könnte.