Horror-Unglück in Norwegen

Zug nach Steinschlag entgleist, ein Toter! So erlebten Passagiere den Crash

Schock für die Reisenden in einem Zug von Trondheim nach Bodø: Felsbrocken lässt Zug entgleisen – mehrere Verletzte, ein Toter.

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Der Zug entgleiste bei der Fahrt von Trondheim in die nördliche Stadt Bodo, nachdem er von einem abstürzenden Felsbrocken getroffen wurde.
Der Zug entgleiste bei der Fahrt von Trondheim in die nördliche Stadt Bodo, nachdem er von einem abstürzenden Felsbrocken getroffen wurde.Jan Kenneth Transeth/NTB Scanpix/AP/dpa

Millionen Menschen nutzen täglich die Bahn, um auf der ganzen Welt von A nach B zu kommen – dass ein Zug entgleisen könnte, ist dabei der Alptraum der meisten Passagiere. Doch in Norwegen ist jetzt genau das passiert: Am Donnerstag kam hier ein Personenzug von den Schienen ab, nachdem er von einem abstürzenden Stein getroffen wurde. Vier Menschen wurden nach jetzigem Stand verletzt, ein Passagier kam ums Leben. In einem Interview packen Reisende aus dem Todeszug aus – und verraten, wie sie den Crash erlebten.

Horror-Unfall während der Fahrt: Personenzug von abstürzendem Felsbrocken getroffen!

Laut ersten Berichten war der Zug von Trondheim in die nördliche Stadt Bodo unterwegs, als er von einem herabfallenden Felsbrocken getroffen wurde, sagte ein Sprecher der Polizei gegenüber dem Sender NRK. Ein Mensch sei bei dem Unfall getötet worden und vier Menschen benötigten medizinische Behandlung. Und damit kamen die Reisenden fast glimpflich davon Insgesamt 55 Menschen seien an Bord des Zuges gewesen, der einen Abhang hinabrutschte – das zeigen Fotos von der Unfallstelle.

Der Passagier Ingvart Strand Mølster befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks im ersten Waggon des Zuges – und berichtete in einem Interview mit „NRK“, wie er den Unfall erlebte. Er berichtet davon, dass der Zug plötzlich und hart abgebremst habe. „Wir konnten uns alle nicht mehr halten“, sagt er. Plötzlich hätten noch noch ein paar der Fahrgäste gestanden. Eine Frau namens Sissel Trøan, die im hinteren Teil des Zuges saß, berichtete, dass sie zunächst dachte, ein Tier sei überfahren worden. Doch die Erschütterungen hörten nicht auf.

Sie selbst habe sich zum Glück nicht verletzt. „Ich bin über einen Mann geflogen und habe einen Tisch vor uns zerbrochen“, sagte sie. Sie sei aber nach dem Unglück noch etwas zittrig.“ Die Rettungsdienste seien fantastisch gewesen, sagt sie. Es sei schwierig gewesen, den Weg vom Wagen des Zuges und den Bahngleisen hinunter zur Straße zu gehen, weil die Gegend sehr steil sei. Doch die Passagiere, denen es den Umständen entsprechend gut ging, hätten sich gegenseitig geholfen.

Der Zug rutschte ein Stück eines Abhangs hinunter.
Der Zug rutschte ein Stück eines Abhangs hinunter.Jan Kenneth Transeth/NTB Scanpix/AP/dpa

Passagierin aus dem Horror-Zug: „Bin über einen Mann geflogen“

Arnt Egil Stjernen befand sich laut dem Bericht ebenfalls im hinteren Teil des Zuges. „Meine Gedanken sind vor allem bei denen, die vorne im Zug saßen. Wir sind sehr gespannt und hoffen, dass es allen gut geht“, sagt er. Wie genau es den Verletzten geht und wie viele der Passagiere tatsächlich Schäden davongetragen haben, lasse sich im Moment noch nicht sicher sagen, heißt es vom norwegischen Rettungszentrum. „Wir haben keine Berichte über größere Verletzungen erhalten, aber die Situation ist so unklar, dass wir nicht sagen können, dass es keine Verletzten gibt, weil wir es nicht wissen“, sagte eine Sprecherin.

Die Passagiere wurden für Untersuchungen in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht. Die Unfallstelle soll nun unter die Lupe genommen werden. Es wurde laut Berichten auch eine Untersuchung durch Geologen erwartet, bevor die Aufräumarbeiten beginnen können. In der zerklüfteten Landschaft Norwegens sind Erdrutsche keine Seltenheit - insbesondere im Frühjahr, wenn der Schnee schmilzt. ■