Die Frage, die der Zoo von Aalborg den Besuchern seiner Webseite stellt, ist erst mal befremdlich: „Möchten Sie Ihr Pferd als Futter spenden?“ steht da frei heraus. Der Zoo würde dankbar lebende Pferde abnehmen, sie einschläfern, schlachten und verfüttern. Dann folgen noch Infos wie groß und schwer das Pferd sein soll – und wie man die tierische Spende steuerlich absetzen kann.
Auch für Kleinvieh ist der Zoo in Dänemark ein dankbarer Abnehmer. Hühner, Kaninchen und Meerschweinchen – die möchten bitte werktags zwischen 10 und 13 Uhr abgeben werden. Und bitte nicht mehr als vier Tiere gleichzeitig. Ein größerer Lieferumfang könne nach vorheriger Kontaktaufnahme vereinbart werden.
Haustier-Spende an Zoo kopiert natürliche Nahrungskette
In den sozialen Netzwerken hatte der Zoo vor einigen Tagen dafür geworben, kleinere Haustiere zu spenden. Die seien ein wichtiger Bestandteil der Nahrung unserer Raubtiere“, schrieb der Tierpark unter anderem auf Facebook. Viele von denen bräuchten ganze Beutetiere, die sie an die erinnern, die sie in der freien Wildbahn jagen würden. „In Zoos haben wir die Verantwortung, die natürliche Nahrungskette der Tiere nachzuahmen“, heißt es weiter.
Wer ein gesundes Haustier habe, das er abgeben möchte, solle es gerne an den Zoo spenden. Die Tiere würden von geschultem Personal schonend eingeschläfert und danach als Futter verwendet. „Auf diese Weise wird nichts verschwendet - und wir gewährleisten natürliches Verhalten, Ernährung und Wohlbefinden unserer Raubtiere“, so der Zoo.
In Skandinavien sieht man die Tierhaltung wohl pragmatischer
In skandinavischen Zoos ist die Einstellung zu den Tieren und der Tierfütterung offenbar recht pragmatisch. Hierzulande gibt es dazu immer wieder Diskussionen und Protest. Zuletzt schlug der Fall des Tiergarten Nürnberg hohe Wellen, weil hier zwölf überzählige Paviane getötet wurden. Sechs von ihnen wurden inzwischen an Löwen, Tiger, Mähnenwölfe und Buntmarder verfüttert.
Der Vize-Chef des Zoos, Jörg Beckmann, teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass den Tieren der Kopf abgesetzt worden sei, um die Schädel und Gehirne für die Wissenschaft zu nutzen. Hände und Füße der Paviane habe man aus Respekt gegenüber den Besuchern abgesetzt. Als Gründe der Verfütterung führte Beckmann unter anderem an, dass Tierkörper mit Fell und Knochen für die Zahngesundheit von Beutegreifern besser seien als alle anderen Futtermittel. „Dadurch muss unseren Tieren, im Gegensatz zu vielen Haustieren, nicht unter Vollnarkose Zahnstein entfernt werden.“