Eigentlich eine nette oder zumindest gut gemeinte Idee: Wenn im nächsten Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft in Nordamerika ausgetragen wird, soll ein Spiel in Seattle symbolisch als „Pride Match“ deklariert werden, in symbolischer Solidarität mit der LGBTQ-Gemeinschaft. Doch jetzt, wo die Paarung der WM-Partie ausgelost wurde, fühlt sich die Deklarierung als „Pride Match“ sehr zynisch an – es spielt nämlich ausgerechnet Ägypten gegen Iran.
Schwulenfeindliche Länder sollen für Schwulenrechte kicken
Das Match soll am 26. Juni 2026 in Seattle stattfinden. Der Monat Juni ist sogenannter Pride Month, also der Monat, der in den USA seit den sogenannten Stonewall-Aufständen 1969 dafür genutzt wird, um auf LGBTQ-Rechte aufmerksam zu machen und diese zu feiern. Darum hatten lokale Organisatoren in Seattle beschlossen, das Spiel in ihrer Heimat in den „Pride Month“ einzubinden. Das „Pride Match“ soll ein symbolisches Zeichen für Integration sein und dafür, dass alle willkommen sind.

Ob das mit dem Match zwischen Iran und Ägypten so gut rübergebracht wird? In beiden Ländern steht es um die Menschenrechte der LGBTQ-Gemeinschaft bedenklich schlecht, Homosexualität ist dort strafbar. Im Iran darf dafür sogar die Todesstrafe verhängt werden.
Setzt Fußball sich über Diskriminierung hinweg?
Die Organisatoren der WM-Spiele in Seattle halten trotzdem an ihrem „Pride Match“ fest. Gegenüber dem Portal Outsports sagte ein Sprecher: „Fußball hat die einzigartige Kraft, Menschen über Grenzen, Kulturen und Glaubensrichtungen hinweg zu vereinen. Wir fühlen uns geehrt, einen ‚Pride Match‘ auszurichten und Pride als Teil der globalen Fußballgemeinschaft zu feiern.“ Wie sehr das stimmt, wird sich dann wohl im nächsten Jahr zeigen.


