Auch der ADAC warnt

Vorsicht vor dem Spiegel-Trick: Miese Betrüger zocken Autofahrer ab!

Bei der Fahrt über die Autobahn gibt es plötzlich einen Knall. Was ist passiert? Achtung, es könnte sich um eine fiese Abzockmasche handeln!

Author - Florian Thalmann
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Wer auf der Autobahn unterwegs ist, sollte vorsichtig sein, wenn es plötzlich einen Knall gibt. Nicht immer ist es ein Unfall, manchmal steckt der Spiegel-Trick dahinter.
Wer auf der Autobahn unterwegs ist, sollte vorsichtig sein, wenn es plötzlich einen Knall gibt. Nicht immer ist es ein Unfall, manchmal steckt der Spiegel-Trick dahinter.jochen Tack/imago

Die Rückreise-Welle aus dem Urlaub läuft – besonders viele Menschen verbringen momentan Zeit auf der Autobahn, fahren aus den beliebten Urlaubsländern im Umkreis zurück nach Deutschland. Was viele nicht ahnen: Sogar auf den Autobahnen lauern dreiste Betrüger, die ihre Opfer um möglichst viel Geld bringen wollen. Sie plündern das, was von der Urlaubskasse übrig ist. Und zwar mit einer echt miesen Masche: Kennen Sie den Spiegel-Trick? Wir verraten, wie er funktioniert, damit Sie nicht auf die üble Betrugsmasche hereinfallen.

Man ist mit seinem Auto auf der Autobahn unterwegs – und plötzlich gibt es einen lauten Knall! Jeder, der in so einem Moment am Steuer sitzt, erschrickt ordentlich. Und wenn das passiert, ist es für die Abzocker, die mit dem Spiegel-Trick auf die Jagd nach Beute gehen, schon die halbe Miete. Immer wieder wird davon berichtet, dass Urlauber auf den Autobahnen auf die Masche hereinfallen. Aber: Wie funktioniert sie?

Betrug auf der Autobahn: So funktioniert der Spiegel-Trick

Das Prinzip ist simpel: Die mutmaßlichen Betrüger suchen sich auf der Autobahn ihr Opfer, fahren mit dem eigenen Auto dicht an das des Opfers heran. Dann wirft einer der Täter aus dem Autofenster einen Gegenstand gegen das andere Auto – das kann ein Stein sein, manchmal wird auch ein Ball verwendet. Anschließend machen die Täter auf sich aufmerksam, lotsen das Auto des Opfers auf den Standstreifen.

Die Täter behaupten dann, es habe einen Zusammenstoß der Autos gegeben, zeigen einen Kratzer am eigenen Wagen, meist am Seitenspiegel, weshalb der Trick auch Spiegel-Trick genannt wird. In Wirklichkeit ist dieser oft gar nicht echt, sondern nur aufgemalt. Dann wird das Opfer unter Druck gesetzt – gegen eine Bargeldzahlung werde man auf die rechtlichen Konsequenzen verzichten. Die Folge: Wenn das Opfer die Masche nicht durchschaut, wird das Portemonnaie geöffnet, das Geld wechselt den Besitzer. Und das, obwohl gar nichts passiert ist.

Wenn es auf der Autobahn zu einem vermeintlichen Unfall kommt, sollte immer die Polizei hinzugezogen werden (Symbolfoto).
Wenn es auf der Autobahn zu einem vermeintlichen Unfall kommt, sollte immer die Polizei hinzugezogen werden (Symbolfoto).EHL Media/imago

Eine junge Frau aus der Schweiz berichtete gegenüber dem Nachrichtenportal „20 Minuten“, wie sie selbst in Kontakt mit den Autobahn-Betrügern kam. Mit ihrem Partner düste sie über eine Autobahn in Italien. „Wir hörten einen lauten Knall und fragten uns, was das war“, sagte sie. Ein BMW, der neben ihnen fuhr, schaltete seinen Warnblinker ein. „Die BMW-Fahrer wollten einen Zusammenstoß vortäuschen, um uns zu einer Barzahlung zu drängen.“

Paar aus Österreich verlor 560 Euro an die miesen Betrüger

Doch die junge Frau reagierte geistesgegenwärtig, weil sie schon von der Masche gehört hatte. Sie filmte die Täter aus der Heckscheibe des Wohnmobils. Die drehten daraufhin ab, verließen an der nächsten Ausfahrt die Autobahn. „Obwohl ich erleichtert war, dass wir davonkamen, zitterte ich danach noch stundenlang“, sagte die Schweizerin. Ein anderes Paar aus Österreich hatte nicht so viel Glück: Laut heute.at fielen sie auf die Masche herein, übergaben den Betrügern 560 Euro in Bar.

Auch der ADAC warnte bereits vor der miesen Betrugsmasche. Der Hinweis des Automobilclubs, wie man den Betrügern nicht in die Falle geht, ist simpel und eindeutig. „Wenn Sie angeblich einen Spiegel an einem anderen Fahrzeug beschädigt haben sollen, bestehen Sie darauf, die Polizei zu rufen“, raten die Experten auf der ADAC-Website. „Meist ziehen die Betrüger von selbst wieder ab.“