Schmale Sitze, wenig Beinfreiheit – lange Flüge in der Economy sind für viele Passagiere anstrengend. Für stark übergewichtige Menschen werden sie nun auch deutlich teurer. Zumindest in den USA. Die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines ändert ihre bisher vergleichsweise großzügige Regelung.
Jetzt wird doppelt kassiert
Bislang konnten stark übergewichtige Passagiere bei Southwest unter bestimmten Bedingungen einen zweiten Sitz kostenlos erhalten. Damit ist bald Schluss. Wie die New York Times berichtet, müssen Reisende, die nicht vollständig in einen einzelnen Sitz passen, künftig zwei Sitzplätze buchen und auch bezahlen.
Die neue Regelung gilt ab dem 27. Januar 2026. Wer dann nicht mit heruntergeklappten Armlehnen in einen Sitz passt oder den Sicherheitsgurt schließen kann, ist verpflichtet, zwei Plätze zu reservieren. Eine Rückerstattung für den zweiten Sitz gibt es nur noch in Ausnahmefällen, etwa wenn der Flug nicht ausgebucht ist und beide Sitze in derselben Tarifklasse gekauft wurden.
Damit verschärft Southwest ihre Praxis deutlich – und sorgt in den USA für Diskussionen über Fairness, Sicherheit und Diskriminierung.

Grundsätzlich gibt es international keine einheitlichen Vorschriften für übergewichtige Passagiere. Entscheidend sind meist Sitzbreite, Armlehnen und Sicherheitsgurt. Können diese Anforderungen nicht erfüllt werden, liegt es im Ermessen der Airline, ob ein zweiter Sitz verlangt wird.
Viele Fluggesellschaften empfehlen zwar, freiwillig zwei Sitze zu buchen – verpflichtend ist das aber nicht überall.
So ist die Lage bei deutschen Airlines
Auch bei deutschen Airlines gibt es keine gesetzliche Pflicht. Bei Gesellschaften wie Lufthansa gilt: Wer den Sitz nicht vollständig nutzen kann oder andere Passagiere einschränkt, muss in der Regel einen zusätzlichen Platz buchen – dieser ist dann meistens auch kostenpflichtig.
Je nach Airline kann der zweite Sitz zum vollen Preis oder zu einem reduzierten Tarif angeboten werden. Eine kostenlose Lösung, wie sie Southwest bislang hatte, ist in Deutschland unüblich. Letztlich entscheidet auch hier das Bordpersonal im Zusammenspiel mit den Buchungsbedingungen.




