Regen, Hagel, Sturm

Unwetter-Liveticker: Ein Schwerverletzter in Brandenburg +++ Tornado in Meißen +++ Häuser beschädigt +++

Heftige Unwetter toben in Deutschland. Örtlich fällt massiver Niederschlag, Hagel verursacht Schäden. Vor Tornados wird gewarnt. Alle News und Infos im Ticker.

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In Nauwalde bei Gröditz in Sachsen knickten Strommasten um wie Streichhölzer.
In Nauwalde bei Gröditz in Sachsen knickten Strommasten um wie Streichhölzer.Bernd März/dpa

Der Deutsche Wetterdienst warnt für Dienstagnachmittag und Abend vor schweren unwetterartigen Gewittern im Westen und in der Mitte Deutschlands. Örtlich könne es zu Hagel mit Durchmessern von bis zu fünf Zentimetern, Starkregen sowie Sturmböen kommen. Auch Tornados seien nicht ausgeschlossen, erklärten die Meteorologen. Vorhersagen über örtliche Schwerpunkte seien schwierig. DEr KURIER hält mit den neuesten Nachrichten zu den Unwettern in Deutschland auf dem Laufenden.

Weitere Unwetter laut Wetterdienst möglich

Ganz gebannt ist die Unwettergefahr in Deutschland noch nicht - in einigen Gebieten kann es auch am Mittwoch heftige Regenfälle und Gewitter geben. Der Wetterdienst hatte einzelne Unwetter mit Großhagel und schweren Sturmböen für die Nacht zum Mittwoch nicht ausgeschlossen.

Laut DWD kann es anfangs in der Lausitz sowie im östlichen Mittelgebirgsraum noch zu kräftigen Gewittern kommen. Im Tagesverlauf werden auch von der Pfalz bis nach Nordbayern und im Westerzgebirge örtlich starke Gewittern mit Hagel, stürmischen Böen und Starkregen erwartet, am späten Nachmittag und abends dann auch entlang der Alb sowie an den Alpen und im Vorland.

Ein Mensch nach Unwetter schwer verletzt

Bei den schweren Unwettern am Dienstagabend ist ein Mensch im brandenburgischen Elbe-Elster-Kreis schwer verletzt worden. Wie ein Sprecher der Regionalleitstelle Lausitz am Mittwoch sagte, sei ein Baum auf ein fahrendes Auto gestürzt. Der Fahrer wurde n ein Krankenhaus gebracht. Insgesamt habe es bei der Leitstelle etwa 80 bis 90 wetterbedingte Einsätze gegeben - meist aufgrund umgefallener Bäume und einige wegen Blitzeinschlägen. In Cottbus habe nach einem Blitzeinschlag ein Haus gebrannt, verletzt wurde dabei niemand. Die Regionalleitstelle ist zuständig für Cottbus sowie die Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und Elbe-Elster.

In Grevenbroich steckten Autos in einer überfluteten Überführung fest.
In Grevenbroich steckten Autos in einer überfluteten Überführung fest.Feuerwehr Grevenbroich/dpa

Autos stecken in überfluteter Unterführung fest

Auch im nordrhein-westfälischen Grevenbroich hatte die Feuerwehr wegen heftiger Regenfälle zu tun. In zwei Fällen hätten Autoinsassen gerettet werden müssen, die mit ihren Fahrzeugen in überfluteten Unterführungen hängen geblieben seien, teilte die Feuerwehr der Stadt mit. In vom Regen besonders betroffenen Stadtteilen habe das Wasser in Kellern teils bis zu einem Meter hoch gestanden, Wasser sei aus Kanälen in Wohnungen gelangt. In einem Ortsteil wurde zeitweise eine Regionalbahnstrecke gesperrt, weil sehr viel Wasser das Gleisbett durchströmt hatte.

Sturm beschädigt 30 Häuser in Hessen

Rund 30 Häuser sind in Kirtorf im hessischen Vogelsbergkreis durch ein Unwetter beschädigt worden. Unter anderem seien am Dienstag Bäume umgefallen und mehrere Dächer abgedeckt worden, wie eine Polizeisprecherin am Mittwochmorgen mitteilte. Dabei seien keine Menschen verletzt worden. Eine Schadenshöhe sei bislang nicht bekannt.

Ein Baum war im Süden Brandenburgs auf eine Oberleitung gestürzt. Ein Zug musste evakuiert werden.
Ein Baum war im Süden Brandenburgs auf eine Oberleitung gestürzt. Ein Zug musste evakuiert werden.Bernd März/Imago

Baum stürzt auf Bahn-Oberleitung - Katastrophe verhindert

Wegen eines sturmbedingten Oberleitungsschadens ist ein Eurocity nach Prag am Dienstagabend in Brandenburg gestrandet. Ein Baum sei auf die Oberleitung gestürzt, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Die Fahrgäste mussten den Zug demnach bei Elsterwerda in Brandenburg verlassen und wurden auf Busse verteilt. Wie viele Personen betroffen waren, war zunächst unklar.

Der Zug hatte am späten Dienstagabend noch keine Energieversorgung und sollte abgeschleppt werden. Die Züge auf der Strecke zwischen Dresden und Berlin wurden vorerst über Leipzig umgeleitet, wie die Sprecherin sagte.

Fanzone Leipzig doch geschlossen

Das Unwetter kehrt zurück: Die EM-Party im Leipziger Zentrum ist nun endgültig abgesagt worden. „Die Fan Zone Augustusplatz wird umgehend geschlossen und bleibt dies für den restlichen Abend auch“, teilte die Stadt Leipzig am Dienstagabend auf der Plattform X mit. Alle Anwesenden wurden gebeten, sich an sichere Orte zu begeben.

Unwetter sorgt für zahlreiche Feuerwehreinsätze in Südbrandenburg

Viel zu tun für Feuerwehren in Brandenburg! Derzeit gebe es etwa 120 Einsätze im Bereich der Regionalleitstelle Lausitz, sagte ein Sprecher am Dienstagabend gegen 19.30 Uhr. Es handele sich vor allem um Schäden durch starke Winde. Es gebe zahlreiche umgestürzte Bäume, hieß es. Die Regionalleitstelle ist zuständig für Cottbus sowie die Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und Elbe-Elster. Der Deutsche Wetterdienst hatte für diese Region vor schwerem Gewittern gewarnt.

Laut Feuerwehr Tornado im Landkreis Meißen

tarke Windböen haben im Landkreis Meißen mehrere Einsätze ausgelöst. Die Feuerwehr habe der Leitstelle einen Tornado in der Kleinstadt Gröditz gemeldet, teilte ein Polizeisprecher am Dienstag auf Anfrage mit. Dort sei unter anderem ein Baum auf Bahnschienen gefallen. Verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnissen niemand.

Die Bundespolizei sei verständigt worden, auch die Notfallstelle der Deutschen-Bahn wurde informiert. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist ein Tornado „durchaus möglich“, allerdings müsse dies erst geprüft werden, hieß es.

8700 Blitze treffen Nordsachsen – in 30 Minuten

Mehr als 8700 Blitze sind in der Region Nordsachsen allein in 30 Minuten eingeschlagen. Das berichtet der Wetterdienst Kachelmannwetter am Abend. Die Blitze konzentrierten sich in der Region zwischen Delitzsch, Grimma und Torgau. Auch die Stadt Leipzig war betroffen.

Ordner versuchen mit heftigem Regenschauer im EM-Stadion fertig zu werden

Wassermassen ohne Ende! Auf viele Zuschauer im Dortmunder EM-Stadion ergossen sich wahre Sturzbäche! Ordner versuchten die Auswirkungen des Regens vor dem EM-Spiel der Türkei gegen Georgien möglichst gering zu halten: Sie fegten das Wasser, das von den Dächern fiel und die Treppen hinunterfloss, in offene Gullys. Auch bei dem Marsch der georgischen Fans zum Stadion gingen teils heftige Regenfälle nieder. Mittlerweile hat sich der Regen etwas abgeflaut. Es regnet aber weiter im Dortmunder Stadion.

Golfballgroße Hagelkörner in Thüringen – Autos und Dächer beschädigt

Bei einem Unwetter in Südthüringen haben größere Hagelkörner mehrere Autos und Wellblechdächer beschädigt. Menschen seien nicht verletzt worden, teilte ein Polizeisprecher am Dienstagabend auf Anfrage mit. Zudem war zwischenzeitlich eine örtliche Kreisstraße im Landkreis Hildburghausen komplett mit golfballgroßen Hagelkörnern bedeckt. Die Straße sei inzwischen wieder geräumt und befahrbar. Unfälle habe es keine gegeben.

Regenfälle in Dortmund sorgen für Dutzende Einsätze der Feuerwehr

Kräftige Regenfälle haben am Dienstagnachmittag in Dortmund für ungefähr 20 Einsätze der Feuerwehr gesorgt. Mehrere Straßen seien überflutet worden, auch eine U-Bahn-Station sei mit rund zehn Zentimetern Wasser vollgelaufen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Dortmund. Verletzt worden sei niemand.

EM-Zonen wegen Unwetter gesperrt

Wegen der drohenden Unwetter im Westen und im Nordosten Deutschlands bleiben die offiziellen Fan-Zonen in den nordrhein-westfälischen EM-Standorten sowie in Berlin am Dienstag geschlossen. Das teilten die Städte Düsseldorf, Dortmund, Gelsenkirchen und Köln sowie die Veranstalter in der Hauptstadt mit. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für Dienstag lokal vor teils schweren Gewittern mit extremem Unwetterpotenzial.