Sie brach plötzlich zusammen

Tragischer Tod: Mutter (37) stirbt bei Marshmallow-Wettessen

DIe junge Frau starb bei einer Benefizveranstaltung für den Rugby-Verein ihres Sohnes.

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Wollten Geld für eine Rugby-Kindermannschaft sammeln: Natalie B. und einer ihrer Söhne.
Wollten Geld für eine Rugby-Kindermannschaft sammeln: Natalie B. und einer ihrer Söhne.Facebook

Es sollte ein lustiges Fest werden. Bei einer Benefizveranstaltung für den örtlichen Rugby-Verein, in dem auch Natalie B.s ältester Sohn spielten, sollte Geld gesammelt werden. Auch ein Marshmallow-Wettessen stand auf dem Programm. Doch das endete für die junge Mutter tödlich.

Jetzt soll der Tod von Natalie B. vor fast einem Jahr genauer untersucht werden. Wie der britische Nachrichtensender BBC jetzt berichtete, entschied ein Gericht in der vergangenen Woche bei einer Anhörung, eine Jury dazu einzuberufen. Die soll unter anderem untersuchen, ob der Marshmallow-Wettbewerb überhaupt hätte stattfinden dürfen, beziehungsweise ob im Vorfeld das Risiko korrekt abgeschätzt worden war. Verantworten muss sich der Entertainer Christopher G., der zu dem Wettessen aufgerufen hatte.

Er führte an jenem Abend im Oktober 2023 durch die Spenden-Veranstaltung im 4.000-Einwohner-Örtchen Beddau in Südwales. Es sollte Geld für die Kindermannschaft des örtlichen  Beddau Rugby Club gesammelt werden. Einer von den Söhnen von Natalie B. spielte im Team der Unter-Zehnjährigen.

Ein Marshmallow-Wettessen endete für eine britische Mutter tödlich.
Ein Marshmallow-Wettessen endete für eine britische Mutter tödlich.Panthermedia/Imago

Der Abend hatte für die 37-Jährige zunächst erfolgreich begonnen. Natalie B. gewann erst sie beim Bingo, dann wurde sie zu einem Marshmallow-Wettessen auf die Bühne geholt. Wie die britische Zeitung Sun berichtet, sollte sich die Mutter innerhalb von 60 Sekunden so viele der pinkfarbenen und weißen Marshmallows wie möglich in den Mund stopfen. Laut Augenzeugen freute sie sich, als das Wettessen begann. Sie habe gelacht, während Freunde im Publikum sie angefeuert hätten.

Hätte der Wettbewerb überhaupt stattfinden dürfen?

„Der DJ und das ganze Publikum zählten die Marshmallows, die in ihrem Mund verschwanden“, zitierte der „Mirror“ einen Anwesenden. „Es schien, als würde sie die Marshmallows immer tiefer einsaugen. Alle amüsierten sich – und im nächsten Moment lag sie am Boden.“

Natalie B. stand nach ersten Ermittlungen nach dem Wettbewerb von ihrem Platz auf, verließ die Bühne und begann dann, zu würgen. Entsetzte Zuschauer versuchten noch, der 37-Jährigen zu helfen. Sanitäter und Krankenschwestern im Publikum eilten herbei, um zu helfen. Eine Frau rannte zu einer nahe gelegenen Schule, um einen Defibrillator zu holen. Aber Natalie konnte nicht gerettet werden, die Frau erstickte.

Natalie und ihr Ehemann Elliott bei ihrer Hochzeit
Natalie und ihr Ehemann Elliott bei ihrer HochzeitFacebook

Ein Augenzeuge schrieb auf Facebook: „Völlig am Boden zerstört für diese Familie und die schönen zwei Jungs, die jetzt ohne ihre liebevolle und hingebungsvolle Mutter aufwachsen müssen. Mein Herz bricht wirklich für alle, die von dieser Tragödie betroffen sind.“

Die Polizei untersuchte die Tragödie im Beddau Rugby Football Club (RFC). Ein Sprecher des Rugby-Vereins bezeichnete das Geschehene als „tragischen Unfall“, sagte aber, dass er sich nicht weiter dazu äußern werde. Der örtliche Gerichtsmediziner wurde ebenfalls informiert.

Entertainer Christophe G. habe ähnliche Veranstaltungen seit mehr als 15 Jahren geleitet, hieß es. Nach der Marshmallow-Tragödie habe er beschlossen, dieses Spiel aus seinem Programm zu streichen. Die Jury-Untersuchung soll vermutlich im kommenden Jahr stattfinden. ■