Seit Jahren litt die südenglische Gemeinde Eynsham unter einem Parkplatzproblem. Dies wollten die Stadtväter nun lösen und bauten einen riesigen Parkplatz. 850 Fahrzeug sollten auf der Fläche von über 40 Fußballfeldern Platz finden. Sollten! Doch sie kommen gar nicht hin.
Es liest sich wie eine Geschichte der Schildbürger, die ein Rathaus ohne Fenster bauen. Die britische Stadt Eynsham in der Grafschaft Oxfordshire hat zwar kein Rathaus gebaut, sondern nur einen Parkplatz - doch etwas wichtiges haben die Bauherren auch hier vergessen. Nämlich die Zufahrt.
Wie die Daily Mail berichtet, hätten auf den Parkplatz 850 Fahrzeuge hingepasst. Doch leider keine Zufahrt, denn die Anbindung an den 51 Millionen Pfund (60,5 Millionen Euro) teuren Parkplatz fehle wegen der ungesicherten Finanzierung.
Stadt baut Parkplatz ohne Straße
Geplant war das gigantische Areal als Park-and-Ride-Gelände in der Nähe der Autobahn 40. Es hat eine Größe von 19 Hektar – das entspricht etwa 47 Fußballfeldern. Bereits im Januar wurde dieser fertiggestellt. Vor einem Monat wurde auch die Landschaftsgestaltung abgeschlossen, nun kümmert sich die Kommune nur noch um die Instandhaltung, wie etwa Grasschnitt und Aussaat.

Doch laut der Zeitung „Oxford Mail“ wurde die Zufahrt nicht etwa vergessen. Der Grund für die Fehlplanung resultiert wohl daher, dass es sich bei dem Parkplatz und der Zufahrt dazu technisch um zwei unterschiedliche Projekte handelt: Demnach wurde der Finanzierungsantrag für den Parkplatz bereits im Jahr 2021 gestellt und genehmigt. Zugleich beantragte die Bezirksverwaltung die Finanzierung eines weiteren, größeren Infrastrukturprojektes inklusive der Verlängerung einer Schnellstraße, einer Busspur, eines Kreisverkehrs – und einer Zufahrt zum Parkplatz.
„Dieses Projekt musste jedoch neu konzipiert werden, da es aufgrund des Kostendrucks, einschließlich der Inflation, nicht mit dem verfügbaren Budget fertiggestellt werden konnte“, schreibt die Oxford Mail zu dem Schildbürger-Streich. Ein Antrag auf Folgefinanzierung für das zweite Projekt sei im September 2023 eingereicht worden. Dieser müsse vom Verkehrsministerium genehmigt werden, ehe die Arbeiten beginnen könnten.
Doch wann genau der Zufahrtsbau los gehen könnte, bleibt weiter unklar. Die Bezirksverwaltung teilte den Angaben zufolge mit, sie sei nicht in der Lage, einen Zeitplan zu nennen. ■