Elektroautobauer

US-Autobauer Tesla droht wegen Autopilot Verkaufstopp in Kalifornien

Schlechte Nachrichten für Tesla. Dem Elektroautobauer droht im US-Bundesstaat Kalifornien ein Verkaufsstopp. Die Folgen könnten den Absatz weiter senken.

Author - Sebastian Krause
Teilen
Dem Elektroautobauer Tesla droht im US-Bundesstaat Kalifornien ein Verkaufsstopp. Das Unternehmen soll seinen Autopilot irreführend dargestellt haben.
Dem Elektroautobauer Tesla droht im US-Bundesstaat Kalifornien ein Verkaufsstopp. Das Unternehmen soll seinen Autopilot irreführend dargestellt haben.Godofredo A. Vásquez/AP/dpa

Es gibt Ärger bei Tesla. Ein Gericht im US-Bundesstaat Kalifornien wirft dem Elektroautobauer vor, sein Assistenzsystem „Autopilot“ zu übertrieben dargestellt zu haben. Das könnte Verbraucher in die Irre geführt haben, argumentierte das Gericht.
Folge: Die kalifornische Verkehrsbehörde fordert den Konzern von Tech-Milliardär Elon Musk zu Veränderungen auf – und setzte einen möglichen Verkaufsstopp von 30 Tagen zunächst für 60 Tage aus. Passiert in dieser Zeit nichts, wird die Händlerlizenz entzogen, erklärte die Behörde.

Fahrerassistenzsystem lässt Autos nicht selbstständig fahren

Grund für das Verfahren des US-Gerichts ist das sogenannte „Full Self-Driving“ (FSD). Gemeint ist damit ein Fahrerassistenzsystem, das Autos nahezu vollständig autonom steuern kann. Es erfordert aber immer noch einen Fahrer, der jederzeit eingreifen kann. Es ist also kein echtes Roboterauto – trotz des vollmundigen Ankündigens von Tesla.
FSD nutzt Kameras und Sensoren, um in Städten, auf Autobahnen, bei Abbiegungen und in schwierigen Verkehrssituationen zu navigieren, Spurwechsel durchzuführen und zu parken. Der Fahrer trägt aber immer die Verantwortung. In Deutschland und Europa gibt es Testfahrten unter Aufsicht.

Tesla bessert sein Assistenzsystem nach

Jetzt warnt die US-Unfallermittlungsbehörde NTSB. Viele Fahrer würden sich zu sehr auf den „Autopiloten“ verlassen. Als Folge reagierte Tesla und nennt die aktuelle Version nun „FSD supervised“, also „beaufsichtigt“.
Noch ist die Ausbaustufe nicht verfügbar, wird aber getestet. In Austin (Texas) fahren bereits Teslas ohne Fahrer. Allerdings sitzt jemand auf dem Beifahrersitz oder ein Überwachungsauto fährt hinterher.

Tesla verkauft im Heimatmarkt Kalifornien immer weniger Autos

Für Tesla, das im brandenburgischen Grünheide (Landkreis Oder-Spree) sein einziges Werk in Europa betreibt, steht viel auf dem Spiel. In Kalifornien, wo sich das Stammwerk befindet, wurden in den ersten neun Monaten des Jahres laut Händlerverband rund 135.500 Fahrzeuge verkauft – ein Minus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Elektro-Riese liegt damit hinter Toyota und Honda auf Platz drei.