Horror in Frankreich

Terror-Alptraum in Paris: Deutscher getötet, Täter rief „Allahu Akbar“!

Am Samstagabend kam es in der Nähe des Eiffelturms zu der Messer-Attacke. Ein deutscher Tourist wurde dabei getötet, zwei weitere Passanten verletzt.

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Ein Beamter der Kriminalpolizei arbeitet am Tatort. Ein mutmaßlicher Islamist hat unweit des Eiffelturms am Samstagabend einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet.
Ein Beamter der Kriminalpolizei arbeitet am Tatort. Ein mutmaßlicher Islamist hat unweit des Eiffelturms am Samstagabend einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet.Dimitar Dilkoff/AFP/dpa

Die französische Hauptstadt Paris steht erneut unter Schock – auch hierhin ist der Terror am Wochenende zurückgekehrt. Am Samstagabend ereignete sich unweit des Eiffelturms eine Messer-Attacke, bei der ein Angreifer mehrere Menschen attackierte. Ein Mann, bei dem es sich um einen Deutschen handeln soll, der als Tourist in Paris war, starb an seinen Verletzungen. Der Täter soll bei der Tat „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“) gerufen haben. Er wurde festgenommen.

Der Täter griff in Paris mehrere Menschen an, rief dabei „Allahu Akbar“

Täter habe ein ausländisches Touristenpaar angegriffen, sagte Innenminister Gérald Darmanin bei einem Besuch des Tatorts. „Ein deutscher Tourist, der auf den Philippinen geboren wurde, starb durch die Stiche.“ Laut Staatsanwaltschaft war das Todesopfer Jahrgang 1999. Die Begleiterin des deutschen Touristen blieb laut Darmanin körperlich unversehrt, weil ein Taxifahrer einschritt. Der Angreifer sei daraufhin über eine Seine-Brücke auf die andere Flussseite gelaufen und habe dort weitere Menschen angegriffen. Er habe einen Menschen mit einem Hammer in Höhe des Auges verletzt, ein anderer Mensch habe vor allem einen Schock erlitten.

Den Angaben zufolge handelte es sich bei den Verletzten um einen um die 60 Jahre alten Franzosen und einen ausländischen Touristen. Dessen Nationalität teilte Darmanin nicht mit. Ein Augenzeuge, der während der Tat in der Nähe in einer Bar war, schilderte, er habe Hilferufe gehört und Menschen wegrennen gesehen. Ein Mann „mit einem Hammer in der Hand“ habe einen anderen Mann angegriffen, der daraufhin gestürzt sei. Nach „fünf bis zehn Minuten“ sei dann die Polizei eingetroffen.

Polizisten sperrten den Tatort in Paris ab.
Polizisten sperrten den Tatort in Paris ab.Dimitar Dilkoff/AFP

Nach Angaben aus Polizeikreisen soll der Angreifer bei seiner Tat „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen haben. Der 1997 geborene Franzose wurde mit einem Taser ausgeschaltet und wegen Mordes und versuchten Mordes festgenommen. Die nationale Anti-Terror-Staatsanwaltschaft zog die Ermittlungen an sich.

Messer-Anschlag in Paris: Der Angreifer war bereits vorbestraft

Laut Innenminister Darmanin war der Angreifer vorbestraft. Er sei 2016 wegen der Planung eines anderen Angriffs zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, von denen er vier Jahre verbüßte. Nach seiner Tat am Samstag habe er angegeben, er könne es nicht ertragen, dass Muslime in „Afghanistan und Palästina“ getötet würden. Er äußerte sich erbost über den Gaza-Krieg und dass Frankreich dabei Israels „Komplize“ sei.

Aus Polizeikreisen hieß es, der in Frankreich geborene Sohn iranischer Eltern sei als radikaler Islamist bekannt gewesen. Er habe unter psychischen Problemen gelitten, sei „sehr instabil“ gewesen und deswegen während und nach seiner Haft psychiatrisch behandelt worden. Weiter hieß es, der junge Mann habe etwa zeitgleich mit seiner Tat am Samstag in Online-Netzwerken ein Bekennervideo veröffentlicht, in dem er auf „die aktuelle Lage, die Regierung, den Mord an unschuldigen Muslimen“ verweise.

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei in der Nähe des Tatortes - hier stach ein Angreifer einen deutschen Touristen nieder.
Ein Einsatzfahrzeug der Polizei in der Nähe des Tatortes - hier stach ein Angreifer einen deutschen Touristen nieder.Dimitar Dilkoff/AFP

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen des deutschen Todesopfers im Onlinedienst X (früher Twitter) sein „Beileid“ aus. Premierministerin Elisabeth Borne erklärte auf X: „Wir werden dem Terrorismus nicht klein beigeben.“ Zugleich lobte sie „den Mut und die Professionalität unserer Sicherheits- und Rettungskräfte“. Auch Darmanin hob auf X das „mutige“ Eingreifen der Polizei hervor.

In Frankreich wurde erst kürzlich die höchste Anschlags-Alarmstufe ausgerufen

Vor zwei Monaten wurde für Frankreich die höchste Anschlag-Alarmstufe ausgerufen, nachdem an einer Schule im nordfranzösischen Arras ein radikalisierter Ex-Schüler einen 57-jährigen Lehrer erstochen und drei weitere Mitarbeiter verletzt hatte. Der 20-jährige, aus dem russischen Inguschetien stammende Täter hatte zuvor der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen. In Paris hatte es in den vergangenen Jahren mehrfach ähnliche Taten gegeben wie die am Samstagabend. Im Mai 2018 hatte ein in Tschetschenien geborener russisch-französischer Angreifer einen Passanten mit einem Küchenmesser getötet und vier weitere Menschen verletzt, bevor die Polizei ihn tötete. Der IS reklamierte die Tat für sich. ■