Die neue Nasa-Mondrakete auf der Startrampe 39-B im Kennedy Space Center in Cape Canaveral.
Die neue Nasa-Mondrakete auf der Startrampe 39-B im Kennedy Space Center in Cape Canaveral. dpa/Brynn Anderson/AP

Das war wohl noch nichts und der Mond muss dann wohl doch noch länger auf Besucher von der Erde warten. Denn mit einem unbemannten Testflug der US-Weltraumbehörde Nasa in Richtung des Erdtrabanten hat es am Montag nicht so geklappt wie geplant.

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„Der Start von Artemis I wird heute nicht mehr stattfinden. Die Teams arbeiten an einem Problem mit einem Triebwerk-Leck“, teilte die Nasa am Montag mit, wenige Minuten nach Beginn des zweistündigen Zeitfensters für den Start. „Wir starten nicht, bevor alles stimmt“, sagte Nasa-Chef Bill Nelson kurz darauf. „Dies ist ein sehr kompliziertes System und alle Dinge müssen stimmen.“ Auch seine eigene „Space Shuttle“-Mission sei viermal verschoben worden.

Mondmission „Artemis I“ der Nasa: Das Triebwerk hat geleckt

Die „Space Launch System“–Rakete und die „Orion“-Raumschiffkapsel seien aber weiterhin in sicherem und stabilem Zustand, teilte die Nasa ergänzend mit. Start-Kontrolleure untersuchten nun, warum ein Triebwerk vor dem Start nicht auf die nötige Temperatur gekommen war. Die entstandene Verzögerung habe dazu geführt, dass kein Start mehr in dem von Schwerkraft und nötiger Beschleunigung bestimmten Zeitfenster möglich war.

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Als weitere mögliche Starttermine hatte die Nasa im Juli den 2. und den 5. September genannt. Noch sei aber unklar, ob bis dahin die aufgetretenen Probleme behoben werden könnten. „Das ist eine Verschiebung, aber es geht definitiv weiter“, sagte der deutsche Astronaut Matthias Maurer in einer Sondersendung beim Sender Phoenix.

2025 sollen wieder Menschen auf dem Mond spazieren

Der rund 40 Tage dauernde unbemannte Testflug „Artemis I“ soll die Rückkehr zu bemannten Flügen zum Mond einläuten. Frühestens 2025 will die Nasa mit ihrer Mission „Artemis II“ wieder Menschen dorthin schicken, erstmals auch eine Frau und eine nichtweiße Person. Schon bei früheren Tests waren Probleme aufgetreten und der ursprüngliche Zeitplan hatte sich verzögert.

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„Jedes Detail muss funktionieren“, sagte Maurer weiter. „Man hat gewisse Reserven und Redundanzen eingebaut und vorgesehen, aber die möchte man natürlich nicht schon verspielen vor dem Start.“ Astronaut Alexander Gerst ergänzte mit Blick auf „Artemis I“: „Das ist der letzte Test, beim nächsten sollen schon Menschen mitfliegen. Und da will man natürlich kein Risiko eingehen.“