
Sprengstoff-Alarm und Flammen-Drama in München: Schon am Morgen hatten ein Feuer und Explosionsgeräusche einen Großeinsatz ausgelöst. Es brannte in einem Wohnhaus, ein ausgebrannter Transporter wurde gefunden – und ein Verletzter lag an einem nahen See. Er starb kurze darauf. Vorsorglich wurde das Oktoberfest geschlossen. Nach einer Bombendrohung wurde die Wiesn zusätzlich abgesucht. Am Nachmittag wurde verkündet: Am Abend soll das Oktoberfest wieder öffnen.
Was war passiert? Um 4.41 Uhr am Mittwochmorgen war der Notruf eingegangen, Anwohner im Stadtteil Lerchenau im Norden der bayerischen Landeshauptstadt hörten explosionsartige Geräusche oder Schüsse und sahen die Flammen. Polizei und Feuerwehr rückten mit einem Großaufgebot zu dem Wohnhaus aus.
Explosionsgeräusche in München: Polizei rückt mit Großaufgebot an
Der Verletzte starb nach Polizeiangaben am Vormittag. Auf X schrieb die Polizei, dass die Person mit den Geschehnissen um das brennende Haus im Zusammenhang stehen könnte. In dem Haus, das nach ersten Erkenntnissen vorsätzlich in Brand gesteckt wurde, wurden den Angaben zufolge Sprengfallen gefunden. Spezialkräfte waren für die Entschärfung im Einsatz. Erst am Nachmittag gab es weitere Informationen zu dem Fall: Laut aktuellen Erkenntnissen soll ein Mann seinen Vater, seine Mutter und eine bisher unbekannte 21 Jahre alte Frau erschossen und dann das Elternhaus in Brand gesetzt haben. Später soll er sich selbst getötet haben. Hintergrund soll ein Familienstreit ums Erbe gewesen sein.

Oktoberfest bleibt wegen Sprengstoff-Drohung vorerst geschlossen
Im Zusammenhang mit dem Fall blieb auch das Gelände des Münchner Oktoberfests vorerst geschlossen. Wegen der im Haus gefundenen Sprengfallen und einem Schreiben, das der Täter hinterließ, werde ein Zusammenhang mit der Theresienwiese geprüft, hieß es. „Die Polizei wird alles tun, möglichst bis am Nachmittag um 17 Uhr die Wiesn komplett durchsucht zu haben, um damit Sicherheit zu gewähren. Wenn das nicht der Fall ist, werde ich mich wieder melden, dann wird die Wiesn heute gar nicht eröffnet“, sagte Dieter Reiter (SPD), der Oberbürgermeister von München, auf Instagram. „Tut mir leid, anders geht’s nicht, Sicherheit geht vor.“

Polizei durchsucht Oktoberfest-Gelände auf Sprengstoff
„In den zufahrtsbeschränkten Bereichen um das Festgelände finden derzeit Absuchmaßnahmen statt“, teilte die Polizei auf X mit. Sie rief Wiesn-Mitarbeiter auf, das Festgelände zu verlassen. Die Polizei sprach von „einer unspezifischen Sprengstoff-Drohung“. Bürgermeister Reiter teilte mit: „Es geht darum, dass ein Täter die Wiesn bedroht hat und die Polizei und der Koordinierungskreis einhellig zu der Auffassung kamen, dass wir dieses Risiko, Menschen auf das Oktoberfest zu lassen, nicht eingehen können.“
Später hieß es, man wolle bis zum Nachmittag entscheiden, ob das Fest am gleichen Abend wieder öffnen kann. ein Schausteller sagte in einem Interview, die Polizei habe mit Spürhunden die Zelte durchsucht – und inzwischen habe man die ersten Mitarbeiter schon wieder auf die Oide Wiesn gelassen. Am Rande des Einsatzes sagte ein Sprecher der Polizei gegenüber BILD, es sei keine Bedrohung gefunden worden. Schon kurze Zeit später die Entwarnung: Münchens Oberbürgermeister teilte mit, die Polizei habe ihn informiert, dass die Wiedereröffnung des Volksfestes unbedenklich sei. Um 17.30 Uhr am Abend soll es also heißen: O'zapft is – nochmal!
