Schkeuditzer Kreuz

Update! Tödlicher Busunfall mit 4 Toten – gab es Streit unter Fahrern?

Bei einem Reisebus-Unglück auf der Autobahn 9 starben mindestens vier Menschen. Es gibt zahlreiche Verletzte. Laut Berichten könnte ein Streit die Ursache gewesen sein.

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Der Bus kippte bei dem Unfall auf die Seite. Vier Menschen starben bei dem Unglück.
Der Bus kippte bei dem Unfall auf die Seite. Vier Menschen starben bei dem Unglück.dpa

Horror-Unfall auf der A9! Ein Reisebus der Firma Flixbus ist am Mittwochmorgen zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz verunglückt. Dabei sind mindestens vier Personen getötet und mehr als zwanzig verletzt worden. Ursache für den Unfall könnte eine Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Fahrern gewesen sein!

Das Fahrzeug war aus noch unbekannter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt. Die Polizei sprach zunächst von fünf Toten und mehr als 20 Verletzten. Später wurde die Zahl der Toten aber nach unten korrigiert. Zur Identität, Alter und Geschlecht der Todesopfer wurden zunächst keine Angaben gemacht.

Unfall auf gerader Fahrbahn nach Streit unter Fahrern

Der Unfall hatte sich gegen 9.45 Uhr am Mittwoch zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz ereignet, wie die Polizei mitteilte. Der Fernbus war am Morgen auf dem Weg von Berlin nach Zürich. An Bord waren nach Angaben von Flixbus 53 Fahrgäste und zwei Fahrer.

Nach ersten Erkenntnissen ist der Doppelstockbus auf gerader Strecke aus noch unbekannter Ursache von der Fahrbahn abgekommen. Laut Berichten von Augenzeugen könnte aber ein Streit zwischen den beiden Fahrern Ursache des Crashs gewesen sein. Die Augenzeugin Sadaf Bahadury berichtete der Leipziger Volkszeitung, dass sich der Fahrer zuvor bereits verfahren hatte. Der tschechische Fahrer (62) hatte mit seinem Kollegen aus der Slowakei (52) auch gestritten. Dabei verlor er wohl die Kontrolle über den Bus.

Das Fahrzeug raste noch knapp 100 Meter über den Grünstreifen, walzte Gebüsche sowie kleinere Bäume nieder und stürzte schließlich auf die Seite. „Plötzlich wurden wir hin- und her geschleudert, dann wurde mir schwarz vor Augen“, so die Augenzeugin. An dem Unfall war wohl kein anderes Fahrzeug beteiligt, betonte ein Polizeisprecher.

Unglücksbus war auf dem Weg nach Zürich

Mehrere Rettungshubschrauber und zahlreiche Krankenwagen waren im Einsatz. Die Autobahn war in beiden Richtungen gesperrt. Autofahrer wurden gebeten, eine Rettungsgasse frei zu halten. 

Einsatzfahrzeuge und Rettungshubschrauber stehen auf der A9 an der Unfallstelle. 
Einsatzfahrzeuge und Rettungshubschrauber stehen auf der A9 an der Unfallstelle. Jan Woitas/dpa

Unterdessen bereiteten sich die Krankenhäuser in der Umgebung auf einen Großeinsatz vor. Die Notaufnahmen wurden alarmiert und Operationssäle sowie Diagnostikräume vorbereitet und vorgehalten, sagte ein Sprecher des Diakonissen-Krankenhauses in Leipzig. Zudem habe man bei der Leitstelle angegeben, welche Kapazitäten es bei der Aufnahme von Patienten gibt.

Einsatzfahrzeuge und Rettungshubschrauber stehen auf der A9 an der Unfallstelle. 
Einsatzfahrzeuge und Rettungshubschrauber stehen auf der A9 an der Unfallstelle. Jan Woitas/dpa

Der Anbieter Flixbus zeigte sich schwer betroffen. „Unsere Gedanken sind bei allen von diesem Unfall Betroffenen und ihren Angehörigen“, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Es werde eng mit den örtlichen Behörden und den Rettungskräften vor Ort zusammengearbeitet und alles darangesetzt, die Unfallursache schnell und lückenlos aufzuklären.

Helfer bergen ein Opfer des schweren Busunglücks auf der A9.
Helfer bergen ein Opfer des schweren Busunglücks auf der A9.Jens Schlueter / AFP

Erst nach drei Stunden konnte der verunglückte Bus aufgerichtet und mehrere Tote aus dem Innenraum geholt werden. Dabei schirmten mobile Sichtschutzwände die Aktion ab. Der Fahrer des Reisebusses ist nach Angabe der Polizei nicht unter den Toten. Details zum Gesundheitszustandes des Mannes wurden nicht genannt. Nach Angaben des Busunternehmens war der Fahrer seit Abfahrt in Berlin um 8 Uhr am Steuer und habe alle Lenk- und Ruhezeiten eingehalten. Die Bergung des Busses begann am Nachmittag. Am frühen Nachmittag konnte zumindest die A9 in Richtung Berlin wieder freigegeben werden.

Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig zeigte sich bestürzt: „Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und Verletzten. Ich danke den vielen Einsatzkräften vor Ort, die schnelle Hilfe leisten“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch.

Das Schkeuditzer Kreuz liegt am Flughafen Leipzig/Halle. Die A9 ist eine wichtige Nord-Süd-Autobahn, die Berlin und München verbindet.

2019 hatte es auf der A9 bei „Bad Dürrenberg“ in Sachsen-Anhalt einen schweren Busunfall gegeben. Dabei starb eine Frau und mehrere Menschen wurden verletzt. Im Dezember 2023 war ein Reisebus auf der A9 bei Leipzig verunglückt, es gab mehrere Verletzte. ■