Es sind Szenen des Schreckens, die sich in einer Straßenbahn in Halle (Saale) abgespielt haben: Ein 36-jähriger Fahrgast tritt einer 84-jährigen Rentnerin brutal gegen den Kopf. Danach steigt er aus, als wäre nichts gewesen. Die Seniorin kommt mit schweren Einblutungen auf die Intensivstation.
36-Jähriger tritt Rentnerin in Halle gegen Kopf
Was war passiert? Am 30. Mai, ein sonniger Nachmittag: Um 13.41 Uhr betritt der deutsche Verdächtige die Linie 1 und setzt sich ruhig hin. Doch der Schein trügt, wie die Überwachungskameras später zeigen. Fünf Minuten später wendet er sich an die Rentnerin, die schräg hinter ihm sitzt. Er steht auf und spricht die Frau an. „Wie die Aufnahme der Überwachungskameras zeigen, macht die Seniorin auf ihre Hörgeräte aufmerksam, dass sie ihn nicht verstanden hat“, erklärt Polizeisprecher Thomas Müller.
Plötzlich eskaliert die Situation: Als sie ihn versehentlich mit dem Stiel ihres Schirms berührt, rastet der Mann aus. „Der Täter reagiert aggressiv, schlägt gleich auf die Geschädigte ein, geht dann zur Tür der Straßenbahn, um unmittelbar zurückzukommen und mit massiver Gewalt auf die 84-jährige Dame einzuwirken“, so der Polizeisprecher. Er schlägt ihr ins Gesicht und entfernt sich kurz. An der Haltestelle S-Bahnhof Südstadt nimmt er Anlauf und verpasst der 84-Jährigen mit einem brutalen Sprungkick einen Tritt gegen den Kopf! Um 13.46 Uhr verlässt er die Straßenbahn, als wäre nichts geschehen.
Rentnerin in Halle kommt nach Brutalo-Angriff auf Intensivstation
Die Rentnerin, benommen und schwer verletzt, steigt zwei Minuten später aus der Straßenbahn. „Ich spürte einen Schmerz an meiner linken Kopfseite in Höhe der Schläfe und prallte mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe. Ich war kurz benommen“, berichtet sie später der Polizei. Mit einer gefährlichen Einblutung unter der Schädeldecke kommt sie auf die Intensivstation.
Nun ist der Täter identifiziert – dank der Sendung „Kripo Live“ (MDR). „Der 36-Jährige ist ein polizeibekannter Hallenser“, so die Polizei gegenüber Bild. Polizeisprecher Thomas Müller weiter: „Aufgrund der verzögerten Tritt-Attacke ist anzunehmen, dass schwere Verletzungen bei der Geschädigten billigend in Kauf genommen wurden.“ Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. ■