Sie breiten sich aus

Schock im Advent: Experten warnen vor Todes-Viren auf dem Weihnachtsmarkt

Im Nachbarland leiden die Menschen unter einer Hepatitis-A-Epidemie. Die Folgen der Ausbreitung werden erst im Januar wirklich spürbar sein.

Author - Florian Thalmann
Teilen
Der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt kann gefährlich werden: In Tschechien breiten sich gerade Hepatitis-A-Viren aus.
Der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt kann gefährlich werden: In Tschechien breiten sich gerade Hepatitis-A-Viren aus.Depositphotos/imago, imagebroker/imago

Auch in Deutschland sind am Wochenende wieder Millionen Menschen über die Weihnachtsmärkte gebummelt – zwischen Glühwein, Bratwurst und gebrannten Mandeln kann man die Adventszeit genießen. Beim Blick ins Nachbarland dürfte vielen die Lust auf den ausgedehnten Besuch beim Budenzauber vergehen: Tschechien ächzt gerade unter einem massiven Anstieg bei den Hepatitis-A-Infektionen. Vor allem auf dem Weihnachtsmarkt könne sich das Virus ausbreiten, eine Gefahr für die Gesundheit der Besucher darstellen.

Hepatitis A breitet sich aus: Weihnachtsmärkte im Visier

Laut einem Bericht der Tagesschau haben die Händler auf dem Weihnachtsmarkt in Prag bereits vorgesorgt: Hier gibt es neue Hygiene-Regeln, die Verkäufer säubern ihre Tresen häufiger als sonst, an vielen Buden stehen Spender mit Desinfektionsmitteln bereit. Der Grund für die Maßnahmen: Knapp 3000 Fälle von Hepatitis A gab es in diesem Jahr in Tschechien, 32 Menschen sind an den Folgen der Erkrankung gestorben. Und das Virus breitet sich immer weiter aus.

Kateřina Fabiánová, Epidemiologin am staatlichen Gesundheitsamt, warnt: „Wir befinden uns in einer Phase der Epidemie, bei der die Fallzahlen immer noch ansteigen. Den Höhepunkt haben wir noch nicht erreicht.“ Der Blick geht deshalb besonders auf die Weihnachtsmärkte. Der Grund: Das Virus überträgt sich durch Schmierinfektion.

Der Weihnachtsmarkt in Prag ist beliebt - auch als Ausflugsziel für Weihnachts-Touristen aus Deutschland. Doch hier warnt man vor einer Ansteckung mit Hepatitis.
Der Weihnachtsmarkt in Prag ist beliebt - auch als Ausflugsziel für Weihnachts-Touristen aus Deutschland. Doch hier warnt man vor einer Ansteckung mit Hepatitis.Petr David Josek/AP/dpa

Über Oberflächen kann es von Mensch zu Mensch übertragen werden – aber auch dann, wenn sich beispielsweise mehrere Menschen einen Glühwein teilen oder zusammen in die gleiche Tüte mit gebrannten Mandeln greifen. „Das Virus überlebt lange auf Oberflächen - und Hände sind ein sehr guter Überträger“, sagt die Expertin.

Für Menschen mit Immunschwäche kann Hepatitis A gefährlich werden

Hepatitis A ist zwar eine recht milde Form der Erkrankung, heilt oft ohne Probleme aus. Bei Menschen mit Immunschwäche oder Vorerkrankungen kann es aber auch schwerwiegende Folgen haben, die bis zum Tod führen können. Wer sich nicht anstecken möchte, sollte sich deshalb regelmäßig die Hände waschen und desinfizieren. Auch Impfungen gegen das Virus gibt es.

„Wer geimpft ist oder konsequent Hygiene einhält, muss sich keine Sorgen machen“, sagte Kateřina Fabiánová der Tagesschau. Das Problem: Zwar sind Menschen, die sich mit dem Virus angesteckt haben, oft schon nach Tagen selbst anstecken. Bis zum Ausbruch der Krankheit können aber Wochen vergehen. Das bedeutet im Fall der Epidemie in Tschechien: Die wahren Folgen der Ausbreitung des Virus wird man in voller Wucht erst im Januar zu spüren bekommen.