Zweiter Fall in einer Woche

Schock auf dem Oktoberfest: Schießstand-Chef lag tot hinterm Riesenrad

Trauer auf der Wiesn: Der Betreiber einer Schießbude starb am Freitag an einem Herzinfarkt. Es gibt erschreckende Parallelen zu einem anderen Fall.

Author - Florian Thalmann
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Das Oktoberfest in München öffnete am vergangenen Wochenende. Doch schon in der ersten Woche gab es zwei Todesfälle unter den Schaustellern.
Das Oktoberfest in München öffnete am vergangenen Wochenende. Doch schon in der ersten Woche gab es zwei Todesfälle unter den Schaustellern.Wolfgang Maria Weber/imago

Am Wochenende startet in München das Oktoberfest – mit viel Andrang, Bier und guter Laune. Doch die Stimmung ist getrübt: Innerhalb einer Woche starben gleich zwei der bekannten Schausteller auf der Wiesn, beide an einem Herzinfarkt. Der letzte Fall ereignete sich erst am Freitag: Der 63 Jahre alte Sepp Schubert, Betreiber einer Schießbude, wurde tot am Riesenrad gefunden.

Sepp Schubert betrieb eine Schießbude, war zum ersten Mal auf dem Oktoberfest

Sein Tod erschüttert die Schaustellergemeinde und das Oktoberfest: Am Freitagmorgen wurde der Schießbuden-Chef tot am Riesenrad gefunden. Laut einem Bericht der „tz“ aus München soll Sepp Schubert am Morgen gegen 6 Uhr aus seinem Wohnwagen gestiegen sein, der auf dem Campingplatz hinter dem großen Riesenrad auf dem Oktoberfest geparkt war. Das berichtete seine Tochter dem Blatt. Dann sei er plötzlich zu Boden gestürzt.

Angehörige des 63-Jährigen und andere Mitarbeiter des Oktoberfestes bekamen das mit, leisteten Erste Hilfe und versuchten, den Schausteller wiederzubeleben. Doch alle Mühe war vergebens: Als die Sanitäter eintrafen, konnte auch sie Sepp Schubert nicht helfen. Laut ersten Informationen hatte Schubert einen Herzinfarkt erlitten. Besonders tragisch: Der Auftritt mit seiner Schießbude „St. Hubertus“ war sein erster auf dem Oktoberfest. „Er hatte sich so darauf gefreut“, sagte seine Tochter der „tz“.

Viele Besucher kommen auch wegen der Fahrgeschäfte auf das Oktoberfest. Doch in diesem Jahr herrscht auf dem Rummel auch Trauer.
Viele Besucher kommen auch wegen der Fahrgeschäfte auf das Oktoberfest. Doch in diesem Jahr herrscht auf dem Rummel auch Trauer.Wolfgang Maria Weber/imago

Am Abend zuvor soll Sepp Schubert, der von seinen Kollegen auch „Seppl“ genannt wurde, noch an einem Schausteller-Stammtisch teilgenommen haben. „Er saß mir gegenüber, er war gut drauf. Wir haben uns angeregt unterhalten“, sagte ein anderer Teilnehmer. Allerdings sagte seine Tochter, er habe schon länger gesundheitliche Probleme gehabt. Der Schausteller soll nun in Nürnberg beigesetzt werden.

Schießbuden-Chefin Biggi Baumgärtner starb ebenfalls an einem Herzinfarkt

Es ist nicht der erste Todesfall auf der diesjährigen Wiesn: Schaustellern Biggi Baumgärtner, die ebenfalls einen Schießstand auf dem Oktoberfest betreute, kam am Samstag im Alter von 71 Jahren ums Leben, nachdem sie ebenfalls einen Herzinfarkt erlitten hatte. Der Fall hatte in der Schausteller-Szene auf dem Oktoberfest tiefe Trauer ausgelöst. Aber: „The Show must go on, heißt es in unserer Branche“, sagte Yvonne Heckl, Sprecherin der Wiesn-Schausteller. „Die Baumgärtners stehen jetzt trotz allem auf der Wiesn. Biggi hätte es so gewollt.“