Absoluter Horror in der US-Metropole Chicago: In der Nacht wurde rund 1000 Vögel, die in der Nacht nach Süden zogen, von den Lichtern des Ausstellungszentrums verwirrt. Sie prallten in vollem Flug gegen die Glasfront eines Gebäudes „Es war wie ein Teppich aus toten Vögeln vor den Fenstern“, sagte David Willard, ehemaliger Leiter der Vogelabteilung im Chicago Field Museum.
Nach der Zählung des Museums starben in der Nacht zu Donnerstag 964 Tiere. Es sollen 33 Vogelarten gewesen sein; die meisten von ihnen sogenannte Grasmücken. Das sei eine außergewöhnlich hohe Zahl, berichteten mehrere US-Medien. Zwar ereigneten sich solche Tragödien jedes Jahr, insbesondere während der Herbst- und Frühjahrsmigration der Zugvögel. In den vergangenen 40 Jahren habe das Chicagoer Naturkundemuseum Field aber noch nie eine so hohe Zahl dokumentiert, schrieb die Einrichtung auf Instagram.

„Es war einfach frustrierend“, sagte Vogel-Experte David Willard der Zeitung „Chicago Tribune“. „Man sieht einen Rosenbrust-Kernknacker, der es bis in die peruanischen Anden geschafft hätte, wenn er nicht gegen ein Fenster in Chicago geflogen wäre.“ Als mögliche Gründe für den Vorfall nannte er unter anderem die beleuchteten Fenster des Kongresszentrums sowie ungünstige Wetterbedingungen.
„Es war wie ein Teppich aus toten Vögeln vor den Fenstern“
Dabei ließen sich solche verheerenden Vorfälle leicht verhindern, sagte Anna Pidgeon, Vogel-Expertin an der Universität Wisconsin. Es helfe schon, wenn das Licht von Gebäuden gedimmt werde und Fenster mit Aufklebern versehen werden.
Regen und warme Temperaturen hätten die Migration der Vögel verzögert, dann seien sie alle gleichzeitig gestartet, berichtete der Sender CBS. Auch deshalb seien besonders viele Zugvögel in der Gegend gewesen, erklärte Douglas Stotz vom Field-Museum dem Sender CBS. Bei dem bisher größten Zwischenfall dieser Art in Chicago seien rund 200 Vögel binnen einer Nacht gestorben, sagte Stotz weiter.