Die Mauer steht noch

Renten-Hammer: Ossis bekommen Hunderte Euro weniger als Wessis!

Die Unterschiede zwischen Ost und West sind noch immer enorm. Der Rentenatlas 2025 zeigt das ganze Ausmaß.

Author - Florian Thalmann
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Zwischen den Renten in Ost und West gibt es noch immer massive Unterschiede. Der Renten-Atlas zeigt das ganze Ausmaß.
Zwischen den Renten in Ost und West gibt es noch immer massive Unterschiede. Der Renten-Atlas zeigt das ganze Ausmaß.Lino Mirgeler/dpa

Viele Menschen in Deutschland fürchten sich vor dem Alter – und davor, dass die Rente irgendwann nicht zum Leben reicht. Aber: Wie viel Rente bekommen die Deutschen eigentlich? Der neue Renten-Atlas 2025 gibt darüber Aufschluss – und zeigt zugleich heftige Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Die Analyse veranschaulicht, dass die Menschen im Osten auf mehr als 35 Jahre nach der Wende die Verlierer bei den Renten sind – und dass die Rentner in einem West-Bundesland zu den reichsten Deutschlands gehören.

Die höchste Rente bekommen die Menschen im Saarland

Die Statistik zeigt: Zwischen den einzelnen Bundesländern liegen massive Unterschiede – und auch zwischen den Regionen Ost, West, Süd und Nord. Die absoluten Gewinner in der großen Renten-Analyse sind die Bewohner des Saarlandes: Durchschnittlich 1805 Euro Rente bekommen hier alle, die mehr als 35 Jahre gearbeitet haben. Auf dem zweiten Platz liegt mit Nordrhein-Westfalen ebenfalls ein West-Bundesland, hier kassieren Rentner im Durchschnitt 1773 Euro. Einziger Ausreißer im oberen Bereich der Tabelle: der Osten Berlins mit 1756 Euro.

Weiter geht’s im Ranking – mit dem Westen. Rentner in Baden-Württemberg bekommen nach 35 Arbeitsjahren im Durchschnitt 1755 Euro, Rentner in Hessen 1752 Euro, in Hamburg 1743 Euro und in Rheinland-Pfalz 1716 Euro. Im Vergleich zum Westen fällt der Blick auf den Osten schmerzhaft aus: Mit Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen liegen gleich vier Ost-Bundesländer am unteren Ende der Renten-Tabelle.

Viele Menschen haben Angst, dass das Geld im Alter nicht zum Leben reicht.
Viele Menschen haben Angst, dass das Geld im Alter nicht zum Leben reicht.Future Image/imago

Am besten kommen die Rentner in Sachsen aus: Hier gibt es 1596 Euro. In Mecklenburg-Vorpommern bekommen sie nach 35 Arbeitsjahren im Durchschnitt 1591 Euro, in Sachsen-Anhalt 1580 Euro und in Thüringen 1572 Euro. Etwas höher fällt die Rente nur in Brandenburg aus: 1640 Euro gibt es hier im Durchschnitt. Heftig: Zwischen dem reichsten Renten-Bundesland (Saarland) und dem ärmsten (Sachsen) liegen mehr als 200 Euro Unterschied bei der Rente!

Unterschiedliche Biografien sind Grund für Renten-Schere

Laut einem Bericht von BILD liegt die Erklärung an den unterschiedlichen Erwerbsbiografien. Während etwa im Ruhrgebiet viele Menschen noch Renten aus gut bezahlten Jobs im Bergbau oder in der Stahlindustrie beziehen und im Südwesten der Maschinenbau zur verlässlichen Einnahmequelle wurde, schlagen sich die Brüche in den Biografien der Ostdeutschen auch im Rentenniveau nieder.

Massive Unterschiede auch zwischen Männern und Frauen

Doch der Unterschied zwischen Ost und West ist nicht der einzige prekäre, den es in Deutschland noch immer gibt: Auch zwischen Männern und Frauen herrschen dramatische Unterschiede im Rentenniveau: In allen Bundesländern kassieren die Männer mehr. Beispiel Saarland: Die Rente der Männer liegt hier bei 2002 Euro, bei den Frauen sind es nur 1440 Euro, also mehr als 500 Euro weniger. Auch in Thüringen, dem Verlierer-Bundesland bei der Rente, gibt es einen Unterschied: Männer bekommen im Durchschnitt 1696 Euro, Frauen nur 1467 Euro.

Was halten Sie von den Renten-Unterschieden zwischen Ost und West? Schicken Sie uns Ihre Meinung per Mail an wirvonhier@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!