Der Sommer ist im Anmarsch, die Wärme wird schon jetzt Tag für Tag heftiger – und das macht sich auch in vielen Gärten bemerkbar. Wer einen schönen Rasen hat, kann sich nicht mehr lange daran erfreuen, wenn die Sonne auf das Grundstück knallt. Schnell trocknet die grüne Pracht aus, verwandelt sich in einen braunen Teppich. Was tun? Viele bewässern ihren Rasen mit Rasensprengern, doch damit ist nun Schluss. Die erste Behörde dreht Gärtnern den Wasserhahn ab: Bis zu 50.000 Euro Strafe soll es kosten, wenn Garten und Pflanzen trotz Verbot mittels Rasensprenger bewässert werden.
Rasen sprengen verboten! Erste Stadt in Deutschland macht Ernst
Obwohl der Sommer noch nicht einmal richtig begonnen hat, macht man in Hannover schon jetzt Ernst. Hier gelten schon ab dem 1. Juni neue Regeln für die Bewässerung von Parks und Gärten. Der Grund: In Niedersachsen gibt es Probleme mit dem Wasserhaushalt. Aufgrund der vielen Trockenperioden vor allem im Sommer ist der Grundwasserspiegel niedrig – und das wenige noch vorhandene Grundwasser soll von der Bevölkerung nicht zum Bewässern von Rasenflächen verwendet werden.
„Die Jahre 2023 und 2024 waren vergleichsweise wasserreich, aber die Grundwassersituation in der Region Hannover ist nach wie vor kritisch“, sagte Umweltdezernent Jens Palandt in einer Mitteilung der Stadt. „Die Regeln für die Beregnung im Sommer bleiben deshalb in den kommenden Jahren ein wichtiger Bestandteil unserer Wasserstrategie, damit auch in den kommenden Jahrzehnten ausreichend Wasser für alle da ist.“
50.000 Euro Strafe: Wer den Rasen trotz Verbot bewässert, muss blechen!
Und was bedeutet das konkret? Laut Vorschrift dürfen in Hannover zwischen dem 1. Juni und dem 30. September verschiedene Flächen im Zeitraum von 11 bis 17 Uhr nicht bewässert werden, wenn die Temperatur über 27 Grad liegt. Betroffen sind landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzte Flächen, öffentliche Parks und Gärten, aber auch private Gartenflächen. Auch Sportanlagen sind vom Bewässerungsverbot betroffen.

Besonders heftig für Hobbygärtner: Laut Berichten soll bei Verstößen die Möglichkeit eines Bußgeldes in Höhe von bis zu 50.000 Euro bestehen. Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass in der Vergangenheit keine Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet wurden. „Das ist auch in diesem Jahr das Ziel“, sagte Palandt. Ob es in diesem Jahr dazu kommt, dass Hobbygärtner zur Kasse gebeten werden müssen, wird sich zeigen: Laut Berichten reagierten die Betroffenen in den vergangenen Jahren mit viel Verständnis.
Auch in anderen Regionen wurde das Bewässern des Rasens bereits verboten
Solche Bewässerungsverbote gibt es übrigens nicht nur in Hannover – auch in anderen Städten und Gemeinden wurden sie in den vergangenen Jahren verhängt. In Brandenburg wurde im Sommer 2023 etwa das Abpumpen von Wasser aus Flüssen, Bächen, Seen, Teichen oder Entwässerungsgräben verboten. Wer seinen Rasen mit solchem Oberflächenwasser sprengen wollte, riskierte saftige Strafen. Gärtner mussten hier Geld in die Hand nehmen und die Wiesen mit teurem Leitungswasser bewässern. Auch andere Kreise, etwa die Landkreise Oberhavel und Potsdam-Mittelmark, zogen nach.