Wer soll das noch bezahlen?

Preis-Schock im Supermarkt droht: Mehrere Produkte sollen teurer werden!

Eine neue Verordnung der EU könnte laut Experten dafür sorgen, dass die Preise vieler Produkte steigen. Kommt ein Kosten-Hammer auf uns zu?

Author - Florian Thalmann
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Der Wocheneinkauf wird immer teurer, die Preise steigen - und nun könnte auch nur eine neue EU-Verordnung dafür sorgen, dass manche Dinge mehr kosten.
Der Wocheneinkauf wird immer teurer, die Preise steigen - und nun könnte auch nur eine neue EU-Verordnung dafür sorgen, dass manche Dinge mehr kosten.Bihlmayerfotografie/imago

Auf die EU kommt eine neue Verordnung zu – und die könnte laut Berichten dafür sorgen, dass einige Produkte immer teurer werden. Als wären die Lebensmittelpreise nicht schon genug gestiegen, droht ein neuer Kosten-Schock. Das Zauberwald ist die sogenannte „Entwaldungsverordnung“. Wir verraten, was dahinter steckt – und welche Lebensmittel von einem heftigen Preisabstieg betroffen sein könnten.

Droht Verbrauchern ein Preis-Schock im Supermarkt?

Die neue EU-Entwaldungsverordnung soll ab dem 30. Dezember 2025 gelten. Dahinter steckt das Bestreben, dass für die Herstellung bestimmter Produkte keine Wälder mehr gerodet werden sollen. Die EU möchte mit der Verordnung entwaldungsfreie Lieferketten sicherstellen. Die konkrete Folge: Produkte wie Kaffee, Holz, Soja, Kakao und Palmöl dürfen dann laut der Verordnung nur noch in der EU verkauft werden, wenn dafür nach 2020 keine Wälder gerodet wurden.

Die Entwaldungsverordnung der EU soll sicherstellen, dass für die Produktion bestimmter Rohstoffe nicht mehr so viele Wälder geschädigt oder gar gerodet werden.
Die Entwaldungsverordnung der EU soll sicherstellen, dass für die Produktion bestimmter Rohstoffe nicht mehr so viele Wälder geschädigt oder gar gerodet werden.Fernando Souza/ZUMA Press Wire/dpa

Für die Unternehmen heißt das: sie müssen ab dem 31. Dezember 2025 eine Sorgfaltserklärung abgeben, in der klar wird, dass für das Produkt kein Wald gerodet oder beschädigt wurde. Es muss laut einem Bericht von BILD genau angegeben werden, wo die Rohstoffe erzeugt wurden. Das sorgt nicht nur für mehr Bürokratie – sondern wer dagegen verstößt, kassiert auch saftige Strafen. Die Folgen könnten höhere Preise für Verbraucher sein, wenn die Kosten auf die Preise umgelegt werden. Und schon jetzt wird manchen beim Kauf von Kaffee im Supermarkt übel …

EU-Entwaldungsverordnung: Betroffen sind Kaffee, Kakao, Soja und andere Rohstoffe

Betroffen sind die Rohstoffe Kaffee, Kakao und Soja, aber auch Palmöl, Rindfleisch, Kautschuk und Holz. Und zwar nicht nur in Reinform, sondern auch verarbeitet. Sprich: Die Verordnung gilt nicht nur für Kakaobohnen, sondern auch für den fertigen Schokoriegel – und beispielsweise für alle Produkte, für deren Herstellung Kautschuk verwendet wird.

In einem Bericht von BILD warnen Experten bereits vor hohem Aufwand und höheren Kosten für die Verbraucher. So sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt von der Commerzbank, dass Bürokratie für die Unternehmen ein noch größeres Problem sei als hohe Steuern, teure Energie und schlechte Infrastruktur. Und ein Sprecher des Supermarkt-Riesen EDEKA warnt vor dem hohen Aufwand für die Sorgfaltserklärungen. Ein Rewe-Sprecher sagte dem Blatt, ein Anstieg der Preise lasse sich jetzt noch nicht seriös vorhersagen. Die Verbraucher müssen also abwarten, wie sehr die Geldbörse bei den entsprechenden Produkten ab dem kommenden Jahr geschröpft wird.