Vor der Wache

Polizisten schießen Messer-Angreifer nieder!

Kiel: 44-jähriger Mann bedrohte die Beamten. Die greifen zur Waffe. Täter am Fuß getroffen. Auch 30-jährige Polizistin verletzt in die Klinik.

Author - Michael Heun
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Mit zwei Messern bedrohte der Mann die Polizisten vor dieser Polizeiwache.
Mit zwei Messern bedrohte der Mann die Polizisten vor dieser Polizeiwache.Axel Heimken/dpa

Schockmoment vor einer Polizeiwache in Kiel: Am Sonntagmorgen hat ein 44-jähriger Mann mit zwei Messern in den Händen die Beamten vor einer zentral gelegenen Dienststelle an der Blumenstraße bedroht. Die Polizei sah sich gezwungen, den Angreifer mit Schüssen zu stoppen. Der Vorfall ereignete sich gegen 7 Uhr.

Nach ersten Angaben der Polizei tauchte der Mann zunächst am Eingang der Wache auf, bewaffnet mit zwei Messern. Er verhielt sich dort auffällig und entfernte sich dann einige Meter vom Gebäude. In der Folge gingen Beamte der Wache hinaus, um den Mann zur Rede zu stellen. Doch der 44-Jährige zeigte keinerlei Reaktion auf die Ansprache der Beamten, sondern bedrohte diese stattdessen weiter mit seinen Messern.

Als die Situation eskalierte und keine Deeskalation möglich schien, griffen die Polizisten zur Schusswaffe. Mit gezielten Schüssen wurde der Angreifer am Fuß getroffen, was den Angriff letztlich stoppte. Der Mann wurde umgehend medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus gebracht.

Polizistin ebenfalls verletzt, Motiv des Angreifers unklar

Doch nicht nur der Angreifer trug Verletzungen davon. Eine 30-jährige Polizeibeamtin wurde während des Vorfalls am Bein verletzt und musste ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wie es zu ihrer Verletzung kam, ist bislang unklar. Laut Aussagen der Behörden sind die Verletzungen des Angreifers und der Beamtin jedoch nicht lebensbedrohlich.

Die Hintergründe des Angriffs geben den Ermittlern weiterhin Rätsel auf. „Das Motiv des Mannes ist noch Gegenstand der Ermittlungen“, teilte eine Polizeisprecherin mit. Weder der Grund für sein Auftauchen vor der Wache noch mögliche persönliche Verbindungen zu den Beamten sind bisher bekannt.

Zwei Polizeibeamte laufen auf die Absperrung vor einer Kieler Polizeidienststelle zu, an der Beamte auf einen Mann geschossen haben.
Zwei Polizeibeamte laufen auf die Absperrung vor einer Kieler Polizeidienststelle zu, an der Beamte auf einen Mann geschossen haben.Axel Heimken/dpa

Kriminalpolizei übernimmt Ermittlungen

Nach dem Vorfall übernahm die Kriminalpolizei die weiteren Ermittlungen. Im Fokus stehen neben der genauen Klärung des Tathergangs auch die Frage, warum der Mann bewaffnet vor der Dienststelle auftauchte und welche Absichten er dabei verfolgte. Ein Sprecher der Polizei betonte, dass der Einsatz der Schusswaffe aufgrund der unmittelbaren Bedrohungslage unausweichlich war.

Die betroffene Polizeidienststelle, die den Kriminal-Dauerdienst beherbergt, liegt in einem stark frequentierten Bereich Kiels. Der Vorfall sorgt daher nicht nur bei den direkt Beteiligten, sondern auch in der Bevölkerung für Betroffenheit. „In so einer zentralen Lage hätte das schlimmer ausgehen können“, meinte ein Augenzeuge, der die polizeilichen Maßnahmen aus der Ferne beobachtet hatte.

Lob für schnelles Eingreifen

Während die Ermittlungen andauern, loben viele das schnelle und gezielte Eingreifen der Polizisten, das Schlimmeres verhinderte. Der Einsatz zeigt einmal mehr die Gefahren, denen sich Einsatzkräfte im Alltag ausgesetzt sehen, und die schwierigen Entscheidungen, die oft in Sekundenbruchteilen getroffen werden müssen.

Ein Statement der Behörden zu weiteren Details wird in den kommenden Tagen erwartet. ■