Irre Geschichte

Passwort vergessen: Mann hat noch zwei Versuche für 334 Millionen Euro

Der Programmierer Stefan Thomas bekam einst 7002 Bitcoins geschenkt, die heute 334 Millionen Euro wert sind. Das Problem: Er erinnert sich nicht an das Passwort dafür.

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Der Programmierer und Geschäftsführer einer Softwarefirma, Stefan Thomas, besitzt ein Bitcoin-Wallet mit 7002 Bitcoins. Diese sind derzeit 338 Millionen Euro wert. Doch er kennt das Passwort dazu nicht.
Der Programmierer und Geschäftsführer einer Softwarefirma, Stefan Thomas, besitzt ein Bitcoin-Wallet mit 7002 Bitcoins. Diese sind derzeit 338 Millionen Euro wert. Doch er kennt das Passwort dazu nicht.coil.com

Es ist eine absolut irre Geschichte, die viele Menschen vermutlich in den Wahnsinn treiben würde: Ein deutscher Programmierer hat 7002 Bitcoin auf einer Festplatte liegen und kommt nicht ran. Das Kryptogeld ist mittlerweile rund 334 Millionen Euro wert, doch er weiß das Passwort für die Festplatte nicht mehr!

Von den ursprünglich zehn Versuchen, die er hatte, um das richtige Passwort einzugeben, hat er nur noch zwei Versuche übrig! Gibt er also noch zweimal ein falsches Passwort ein, vernichten sich die Daten auf dem USB-Stick selbst.

Programmierer bekommt 7002 Bitcoin geschenkt und vergisst Passwort dafür

Begonnen hatte das Drama im Jahr 2011. Damals erstellte Stefan Thomas ein YouTube-Video zum Thema „Was ist Bitcoin?“. Dafür bekam er von einem Zuschauer 7002 Bitcoin geschickt, damals noch eine überschaubare Summe in Euro. Im selben Jahr überstieg der Bitcoin erstmals die Marke von 1 US-Dollar pro Stück.

Derzeit ist allein einer der Bitcoins 48.103 Euro wert. Zusammen schlummern so also derzeit rund 334 Millionen Euro auf dem USB-Stick. Bereits zum Zeitpunkt eines Interview 2021 waren die Bitcoins schon 220 Millionen Euro wert, danach fiel der Kurs, nur um nun einen neuen Rekordstand zu erreichen.

Vergessenes Passwort für Millionenvermögen stürzte ihn in Depressionen

Thomas sprach in dem Interview mit der Berliner Zeitung über die Zeit, als er erstmals versuchte, die Bitcoins auszulösen. „Ich war absolut verzweifelt. Ich konnte nächtelang nicht schlafen, hatte sogar Depressionen“, so Stefan Thomas damals. Selbstvorwürfe hätten ihn geplagt. „Ich konnte es einfach nicht fassen, wie ich so etwas Wichtiges verlieren konnte. Ich kam mir vor wie der letzte Vollidiot, mein Selbstwertgefühl war im Keller“, so der Programmierer damals.

Er habe viel versucht, um an das Vermögen zu kommen. So hätte er allerlei gut gemeinte Ratschläge bekommen. „Es gab Schlaumeier, vielleicht auch Scherzkekse, die mich gefragt haben: Hast du’s mal mit ‚Passwort‘ probiert?“, so Thomas. Auch mehrere Hellseher und ein Prophet hätten sich gemeldet. Zudem habe er auch seriöse Hilfsangebote bekommen. Das Problem: Viele technische Verfahren hätten den USB-Stick irreparabel beschädigen können. Also lehnte er zunächst ab. Auch eine Presseanfrage des Berliner KURIER lehnte Thomas ab. Wie es aus Medienberichten heißt, würde er mit Entwicklern an einer Wiederherstellung der Bitcoins arbeiten.

Mittlerweile neue Bitcoin gekauft

Der USB-Stick mit den Bitcoins lagert sicher und Thomas habe auch gelernt, mit einem möglichen Verlust umzugehen. „Nach einigen Wochen kam dieser Punkt, an dem ich mir sagte: Du kannst nicht dein ganzes Leben wegwerfen und von diesem Verlust abhängig machen, es muss weitergehen“, sagte er der Berliner Zeitung.

Statt ewig weiter Trübsal zu blasen, habe er das gemacht, was man am besten immer tun sollte: „Ich habe mich also wieder darauf besonnen, was ich wirklich möchte. Und was mich immer angetrieben hatte, war, Software zu schreiben, die den Menschen hilft“, so Stefan Thomas. Er habe sich aus dem Loch gezogen, einen neuen Job gesucht. Der habe ihm dann auch erlaubt, sich etwas zu gönnen, dass er lange nicht erreichen konnte. Er habe sich „neue Bitcoins gekauft“. Das Passwort dafür weiß er diesmal allerdings ganz sicher.