Festnahme und Psychiatrie

Pakistan: Mann will Schwulenclub eröffnen, da rückt die Polizei an

Anwohner protestierten, Polizei musste den Mann nach eigenen Angaben schützen.

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Regenbogenflagge mit Sonnenstrahlen im Gegenlicht
Regenbogenflagge mit Sonnenstrahlen im Gegenlichtimago stock&people

Ein Mann endete in Pakistan in der Psychiatrie, nachdem er versucht hatte, in dem streng islamischen Land einen Schwulenclub zu eröffnen.

Nach Angaben der Polizei hatte der 70-jährige Mann einen Antrag zur Eröffnung des Clubs bei örtlichen Behörden in der Stadt Abbottabad in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa eingereicht. Anwohner und Geistliche in dieser Grenzregion zu Afghanistan protestierten daraufhin und forderten seine Festnahme.

Die Polizei fackelte dann auch nicht lange und setzte den Mann fest – angeblich zu seinem eigenen Schutz: „Wir mussten ihn festnehmen, weil ihn sonst jemand noch umgebracht hätte“, sagte ein Sprecher der örtlichen Polizei der dpa. Der Mann sei dann in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht worden – als Grund nannte der Polizeisprecher mentale Instabilität. Wie lange der Mann noch in der Einrichtung bleiben muss, gab die Polizei nicht bekannt.

Im vorwiegend muslimischen Pakistan sind Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transmenschen immer wieder Diskriminierungen ausgesetzt. Das Gesetz sieht für homosexuelle Handlungen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren vor. Gleichzeitig drängt die LGBTQ-Gemeinde auf mehr Teilhabe in dem südasiatischen Land. Im vergangenen Jahr führte Sindh als erste Provinz Pakistans eine Quote für Transmenschen in Lokalregierungen ein. ■