Tiefkühlpizza, Würstchen und Co.

Oft gehört: Hochverarbeitete Lebensmittel – was ist das eigentlich?

Sie sind verzehrfertig, ansprechend verpackt – aber häufig reich an Zucker, Salz, Fett und Zusatzstoffen.

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Stark verarbeitete Lebensmittel landen sehr häufig im Einkaufswagen.
Stark verarbeitete Lebensmittel landen sehr häufig im Einkaufswagen.Sebastian Kahnert/dpa

Die Instantsuppe enthält 22 Zutaten, beim Nudelfertiggericht stehen sogar 24 Inhaltsstoffe auf der Verpackung. Ob Tiefkühlpizza oder Geflügelnuggets, Würstchen, Kekse, Protein-Kraftriegel, Cerealien oder salzige Snacks – hochverarbeitete Lebensmittel mit oft vielen zugefügten Zusatzstoffen landen in Deutschland sehr häufig im Einkaufskorb. Doch was macht dieses hochverarbeitete Lebensmittel so problematisch und was bedeutet das eigentlich?

Die Gruppe der auch Ultra-Processed Foods (UPF) genannten Lebensmittel ist vielfältig. Dazu zählen nicht nur ungesunde Dosengerichte, Tiefkühlpizza, Kekse, Süßwaren, Softdrinks oder Junkfood mit geringem Nährwert, aber vielen Kalorien. „Auch ein Salat-Mix kann in der gängigen Nova-Skala in die höchste Verarbeitungsstufe rutschen, nur weil im Dressing ein Bindemittel enthalten ist“, schildert Bettina Hieronimus vom Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel ein Beispiel.

Die Nova-Skala teilt Lebensmittel nach dem Grad ihrer Verarbeitung ein und reicht in vier Stufen von „unverarbeitet“ bis zu „hochverarbeitet“. Laut der Nova-Klassifizierung zählen Produkte zu dieser Kategorie, die stark industriell verarbeitet sind. Das heißt, sie bestehen nicht mehr aus natürlichen Lebensmitteln, sondern sind eine Mischung aus isolierten Zutaten wie Zucker, Fetten und Zusatzstoffen.

Tiefkühlpizzen zählen zu den hochverarbeiteten Lebensmitteln.
Tiefkühlpizzen zählen zu den hochverarbeiteten Lebensmitteln.Waldmüller/Imago

Je kürzer die Zutatenliste, desto besser

Nach Angaben der DGE dominieren stark verarbeitete Lebensmittel vor allem in Ländern mit hohen Einkommen immer stärker. Sie verdrängten mehr und mehr eine Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln und frisch zubereiteten Speisen. In Deutschland machten sie nach der letzten Nationalen Verzehrstudie Anfang der 2000er-Jahre rund die Hälfte der gesamten Energiezufuhr aus.

Beim Griff ins Lebensmittelregal sollte man genau auf die Zutatenliste der Produkte schauen, rät Christiane Seidel von der Verbraucherzentrale. Als Faustregel gelte: „Je kürzer die Zutatenliste, desto besser.“ Auch hochverarbeitete Lebensmittel, die mit Vorteilen wie „proteinreich“ oder „zuckerarm“ beworben würden, seien nicht automatisch gesund. „Es kommt drauf an, was in der Gesamtschau drin ist.“ Ungeklärt sei, welche Schadstoffe aus den Verpackungen womöglich ins Lebensmittel übergehen können.

Der regelmäßige Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln kann das Risiko für Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Für eine gesunde Ernährung greifen Sie zu frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse oder Getreide. ■