Er ließ seine Frau vergewaltigen

Neue, grausame Details: Die furchtbaren Taten des „Teufel von Avignon“

Dieser Prozess erschüttert Frankreich: Dominique P. setzte seine Frau unter Drogen, dann vergingen sich fremde Männer an ihr.

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Links: Gisele P., das Opfer. Ihr Mann Dominique P. soll die Frau unter Drogen gesetzt haben, dann vergingen sich fremde Männer an ihr. Die Zeichnung zeigt den Täter vor Gericht.
Links: Gisele P., das Opfer. Ihr Mann Dominique P. soll die Frau unter Drogen gesetzt haben, dann vergingen sich fremde Männer an ihr. Die Zeichnung zeigt den Täter vor Gericht.MAXPPP/imago, AFP

Dieser Fall beschäftigt aktuell ganz Frankreich – und lässt die Menschen absolut entsetzt zurück: Im französischen Avignon steht seit Tagen ein Senior vor Gericht, der seine Ehefrau über Jahre hinweg regelmäßig mit Drogen betäubt haben soll, um sie anschließend fremden Männern zu überlassen, die sie dann vergewaltigten. 51 Männer, die sich an den Taten beteiligten, konnten inzwischen identifiziert werden. Und das ist noch lange nicht alles: Inzwischen kommen immer mehr Details über den Mann ans Tageslicht. In der Presse wird der Täter bereits als „Teufel von Avignon“ bezeichnet. Was hat er seiner Frau nur angetan?

Über das Internet vereinbarte Dominique P. Termine mit den Vergewaltigern

Der Vorwurf: Der 71-Jährige Dominique P. soll seine 72 Jahre alte Frau Gisele – die beiden waren 50 Jahre verheiratet – regelmäßig unter Drogen gesetzt haben. Dann kamen fremde Männer vorbei, die vorher Termine über eine Dating-Plattform vereinbart hatten, um sich an der Frau zu vergehen. Sie mussten sich die Hände mit kaltem Wasser anwärmen, um das Risiko zu minimieren, dass die bewusstlose Frau wach wird, durften kein Parfum tragen und nicht geraucht haben. Dominique P. selbst schaute während der Taten zu und filmte.

Die Aufnahmen wurden ihm zum Verhängnis: 2020 wurde der Senior dabei erwischt, wie er fremden Frauen im Supermarkt unter den Rock filmte. Als die Polizei seinen Rechner untersuchte, fanden die Beamten auch das Material von den Vergewaltigungen seiner Frau. Er soll einen Ordner namens „Missbrauch“ gehabt haben, in dem Tausende Fotos und Videos gespeichert waren. So flog alles auf – nachdem Gisele P. über Jahre nichts von den Taten mitbekommen hatte. Nun sitzt der Mann vor Gericht – und mit ihm die Männer, die an den Vergewaltigungen beteiligt waren. Sie sagten teilweise aus, dass sie dachten, es handele sich um ein Sex-Spiel.

Die Zeichnung zeigt den Prozess in Avignon - rechts der Angeklagte Dominique P.
Die Zeichnung zeigt den Prozess in Avignon - rechts der Angeklagte Dominique P.AFP

Immer mehr furchtbare Details kommen beim Prozess in Avignon ans Licht

Nun wird alles noch schlimmer – es kommen immer mehr furchtbare Details ans Licht. Inzwischen ist bekannt, dass die Polizei bei den Untersuchungen des Materials insgesamt 200 Vergewaltigungen identifizieren konnte – die Taten sollen sich zwischen 2011 und 2020 ereignet haben. 108 Taten habe der Mann selbst begangen, an insgesamt 92 der Taten waren andere Männer beteiligt. In Chats soll er anderen Männern geschildert haben, dass das seine Art sei, sexuelle Praktiken an seiner Frau auszuüben, die sie selbst ihm verweigere. Den Tätern – sie sind laut Berichten zwischen 20 und 74 Jahre alt – drohen strafen von bis zu 20 Jahren Haft.

Außerdem soll Dominique P. auch Nacktbilder seiner eigenen Tochter auf seinem Computer gespeichert haben. Die junge Frau war beim Prozess im Gericht anwesend. Sie hatte ihre Erlebnisse bereits vorher in einem Buch veröffentlicht – laut Berichten begann sie im Gerichtssaal zu zittern, als die Vorfälle geschildert wurden. Anschließend verließ sie unter Tränen den Saal, wurde dabei von ihren Brüdern begleitet. Die Angeklagten müssen sich unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von widerstandsunfähigen Menschen verantworten. Der Prozess gegen ihn und 50 Mitangeklagte hatte am Montag in Avignon begonnen und soll bis zum 20. Dezember dauern. ■