Speyer

Grabstätte endlich fertig: Witwe setzt Helmut Kohl ein Denkmal

Maike Kohl-Richter hat das Grab ihres Mannes in einen Gedenkort umgestaltet. Acht Jahre nach seinem Tod ist die letzte Ruhestätte des Alt-Kanzlers vollständig.

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Maike Kohl-Richter am Grab ihres Mannes, des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl. Sie wollte für ihn, dass seine letzte Ruhestätte „Denkmalcharaker“ hat.
Maike Kohl-Richter am Grab ihres Mannes, des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl. Sie wollte für ihn, dass seine letzte Ruhestätte „Denkmalcharaker“ hat.Boris Roessler/dpa

Helmut Kohls letzte Ruhestätte in Speyer ist nicht länger ein Provisorium. Acht Jahre nach seinem Tod ist das Grab des Alt-Kanzlers nun endlich fertig gestaltet. Seine Witwe Maike Kohl-Richter hat ihm mit einem Monolithen ein Denkmal gesetzt.

Auf der Grabstätte Helmut Kohls im Adenauerpark im rheinland-pfälzischen Speyer steht jetzt ein etwa 2,50 Meter hoher Gedenkstein aus hellgelbem Sandstein. Darauf von Hand eingemeißelt der Name sowie Geburts- und Sterbedatum des Alt-Kanzler (1930–2017). Darunter ist „Kanzler der Einheit“ und „Ehrenbürger Europas“ zu lesen.

Das Grabmahl des 2017 verstorbenen früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl im Adenauerpark in Speyer
Das Grabmahl des 2017 verstorbenen früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl im Adenauerpark in SpeyerUli Deck/epd

Auf der Bodenfläche um das Grabmal liegen hellgraue Schottersteine. Davor wurde eine niedrige grüne Hecken-Bepflanzung angelegt. Alles wirkt weniger wie ein Grab, eher wie ein Erinnerungsort, eben ein Denkmal.

Kohls Grabstätte: Wie ein Denkmal im öffentlichen Park

So war es auch von Maike Kohl-Richter beabsichtigt. „Mit dem öffentlichen Interesse an meinem Mann ist ein bepflanzbares, insoweit offenes Grab nicht gut vereinbar“, sagte die 61-Jährige vor Ort der Deutschen Presse-Agentur.

Dass das Grab Denkmalcharakter haben würde, stand für sie schon lange fest. „Wir sind hier in einem Park, mitten im Leben, nicht auf einem Friedhof. Auf dem Spielplatz gegenüber spielen Kinder unbefangen und rennen die Wege entlang. Sie sollten nicht an ein Grab stoßen. Aber natürlich bleibt es weiterhin ein Grab.“

Jahrelange Kritik am Zustand des Grabes von Helmut Kohl

Der Zustand des Grabes von Helmut Kohl hatte in den vergangenen acht Jahren immer wieder für Diskussionen gesorgt. Es hatte lediglich ein schlichtes Holzkreuz, das zuletzt bereits zu modern anfing. Die Söhne des 2017 verstorbenen Alt-Kanzlers warfen Kohl-Richter vor, sich als Nachlassverwalterin nicht angemessen um das Grab zu kümmern. „Beschämend und unwürdig“ bezeichnete Walther Kohl die Ruhenstätte. Auch mit der Stadt Speyer und dem Bistum Speyer hatte die Kohl-Witwe Streit wegen der Grabgestaltung.

Das Grab von Helmut Kohl vor der Neugestaltung. Das schlichte Holzkreuz fing bereits an zu modern.
Das Grab von Helmut Kohl vor der Neugestaltung. Das schlichte Holzkreuz fing bereits an zu modern.Boris Roessler/dpa

„Für die konkrete Gestaltung brauchte es aus mehreren Gründen Zeit“, sagte Maike Kohl-Richter nach der Enthüllung des Grabmals. „So war es mir wichtig, für mich noch eine Weile ein bepflanzbares Grab zu haben.“ Die Kosten trägt für Gestaltung und Pflege des Grabmals trägt sie selbst. Zur Höhe wollte sie keine Angaben machen. Der Betrag soll sich nach dpa-Informationen im hohen fünfstelligen Bereich bewegen. (mit dpa)