Helmut Kohls letzte Ruhestätte in Speyer ist nicht länger ein Provisorium. Acht Jahre nach seinem Tod ist das Grab des Alt-Kanzlers nun endlich fertig gestaltet. Seine Witwe Maike Kohl-Richter hat ihm mit einem Monolithen ein Denkmal gesetzt.
Auf der Grabstätte Helmut Kohls im Adenauerpark im rheinland-pfälzischen Speyer steht jetzt ein etwa 2,50 Meter hoher Gedenkstein aus hellgelbem Sandstein. Darauf von Hand eingemeißelt der Name sowie Geburts- und Sterbedatum des Alt-Kanzler (1930–2017). Darunter ist „Kanzler der Einheit“ und „Ehrenbürger Europas“ zu lesen.

Auf der Bodenfläche um das Grabmal liegen hellgraue Schottersteine. Davor wurde eine niedrige grüne Hecken-Bepflanzung angelegt. Alles wirkt weniger wie ein Grab, eher wie ein Erinnerungsort, eben ein Denkmal.
Kohls Grabstätte: Wie ein Denkmal im öffentlichen Park
So war es auch von Maike Kohl-Richter beabsichtigt. „Mit dem öffentlichen Interesse an meinem Mann ist ein bepflanzbares, insoweit offenes Grab nicht gut vereinbar“, sagte die 61-Jährige vor Ort der Deutschen Presse-Agentur.
Dass das Grab Denkmalcharakter haben würde, stand für sie schon lange fest. „Wir sind hier in einem Park, mitten im Leben, nicht auf einem Friedhof. Auf dem Spielplatz gegenüber spielen Kinder unbefangen und rennen die Wege entlang. Sie sollten nicht an ein Grab stoßen. Aber natürlich bleibt es weiterhin ein Grab.“
Jahrelange Kritik am Zustand des Grabes von Helmut Kohl
Der Zustand des Grabes von Helmut Kohl hatte in den vergangenen acht Jahren immer wieder für Diskussionen gesorgt. Es hatte lediglich ein schlichtes Holzkreuz, das zuletzt bereits zu modern anfing. Die Söhne des 2017 verstorbenen Alt-Kanzlers warfen Kohl-Richter vor, sich als Nachlassverwalterin nicht angemessen um das Grab zu kümmern. „Beschämend und unwürdig“ bezeichnete Walther Kohl die Ruhenstätte. Auch mit der Stadt Speyer und dem Bistum Speyer hatte die Kohl-Witwe Streit wegen der Grabgestaltung.



