E-Scooter sorgen in vielen Städten, auch in Berlin, immer wieder für hitzige Diskussionen – vor allem, wenn es um die Sicherheit älterer Fußgänger geht. Jetzt hat Madrid als zweite europäische Metropole nach Paris genug: Ab Oktober werden in Spaniens Hauptstadt keine E-Scooter mehr vermietet!
Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida machte klar, dass die Roller-Anbieter (darunter Lime, Dott und Tier Mobility) gegen wichtige Sicherheitsvorgaben verstoßen hätten. Vor allem für Fußgänger, insbesondere ältere Menschen, sei die Lage zu gefährlich geworden. Deshalb wird Madrid den Unternehmen die Lizenzen entziehen – ohne, wie in Paris, vorher die Bürger zu befragen. Die drei betroffenen Anbieter hatten bis zuletzt rund 6000 Roller in der Stadt verteilt.

Seit ihrem Start 2019 waren die E-Scooter in Madrid immer wieder ein Streitthema. Wild abgestellte Roller auf Gehwegen, gefährliche Manöver und mangelnde Schulungen für Nutzer führten zu unzähligen Beschwerden. Auch eine Flut von Geldstrafen, die teilweise bis zu 200 Euro betrugen, konnte das Chaos nicht eindämmen. Es kam zu zahlreichen Unfällen, bei denen auch Menschen ihr Leben verloren.
Und wie sieht es in Deutschland aus? Hier kochen die Emotionen ebenfalls regelmäßig hoch. Jüngstes Beispiel: In Gelsenkirchen wurden strengere Regeln eingeführt, die eine Identitätsprüfung für E-Scooter-Nutzer vorschreiben. Daraufhin stellten zwei Anbieter ihren Dienst ein und klagten gegen die Auflagen.
Ein generelles Verbot, wie in Madrid, scheint in Deutschland vorerst nicht in Sicht.

Unfälle mit E-Scootern in Deutschland
E-Scooter-Unfälle in Deutschland sind in den letzten Jahren mit der steigenden Nutzung der Scooter vermehrt aufgetreten. Hier einige Beispiele für Unfälle, die spezielle Risiken verdeutlichen:
Tödlicher Unfall in Köln (2021): In Köln kam ein junger Mann ums Leben, als er auf einem E-Scooter von einem Auto erfasst wurde. Der Fahrer des Scooters überquerte eine Straße und wurde vom herannahenden Fahrzeug übersehen. Solche tragischen Unfälle verdeutlichen die Gefahren, die im Straßenverkehr mit E-Scootern bestehen.
Schwerer Unfall in München (2022): In München verlor ein Mann die Kontrolle über seinen E-Scooter, prallte gegen eine Hauswand und erlitt schwere Kopfverletzungen. Er trug keinen Helm, was die Verletzungen verschlimmerte. Der Unfall betonte die Wichtigkeit von Schutzmaßnahmen wie Helmen beim Fahren von E-Scootern.
Unfall in Hamburg (2020): Ein 26-Jähriger fuhr in der Innenstadt von Hamburg einen E-Scooter und stürzte nach einem Zusammenstoß mit einem Fußgänger schwer. Der Vorfall führte zu einer Debatte über die richtige Nutzung von E-Scootern auf Gehwegen und in Fußgängerzonen.
Alkoholbedingter Unfall in Berlin (2022): In Berlin verlor ein alkoholisierter Mann die Kontrolle über seinen E-Scooter, stürzte und verletzte sich am Kopf. E-Scooter-Fahrer unter Alkoholeinfluss sind ein wachsendes Problem, da die meisten Fahrer die geltenden Promillegrenzen missachten und dabei gefährliche Situationen verursachen.
Massenzusammenstoß in Düsseldorf (2023): Bei einem Massenunfall in Düsseldorf stießen mehrere E-Scooter-Fahrer auf einer überfüllten Straße zusammen, was zu mehreren Verletzten führte. Der Vorfall verdeutlichte die Gefahr überfüllter Verkehrswege, besonders in Innenstädten, wo E-Scooter in großer Zahl genutzt werden.
Diese Unfälle zeigen die Risiken, die mit der Nutzung von E-Scootern im Straßenverkehr verbunden sind, insbesondere in Bezug auf Sicherheitsvorkehrungen und verantwortungsbewusstes Fahren. ■