Taylor-Swift-Konzerte abgesagt

Nach Terror-Alarm – KURIER-Redakteurin in Wien: „Ich dachte, das wären Fake News!“

Als leidenschaftliche „Swiftie“ konnte unsere KURIER-Reporterin Isabel Zimmermann es kaum erwarten, die US-Sängerin live zu erleben. Doch die Vorfreude wurde jäh gestoppt.

Author - Veronika Hohenstein
Teilen
Als leidenschaftliche „Swiftie“ konnte die KURIER-Reporterin es kaum erwarten, die US-Sängerin live zu erleben – dann die schreckliche Nachricht: Alle drei Taylor-Swift-Konzerte in Wien wurden abgesagt - da ein 19-Jähriger einen Terror-Anschlag plante.
Als leidenschaftliche „Swiftie“ konnte die KURIER-Reporterin es kaum erwarten, die US-Sängerin live zu erleben – dann die schreckliche Nachricht: Alle drei Taylor-Swift-Konzerte in Wien wurden abgesagt - da ein 19-Jähriger einen Terror-Anschlag plante.Isabel Zimmermann, IMAGO / Alex Halada

Die drei geplanten Konzerte in Wien wurden aufgrund eines starken Terrorverdachts abgesagt, KURIER berichtete. Die Nachricht traf die mehr als 200.000 Taylor-Swift-Fans hart, so auch unsere Kollegin und Redakteurin Isabel Zimmermann.

In Österreich wurden wegen eines möglicherweise geplanten Anschlags die drei Konzerte der US-Sängerin abgesagt. Die österreichische Polizei ermittelt auf Hochtouren, nachdem drei Terrorverdächtige festgenommen wurden. Trotz verstärkter Sicherheitsmaßnahmen und dem Einsatz von Spezialkräften sahen die Veranstalter keine Alternative als die Absage der Konzerte, zu hoch sei das Sicherheitsrisiko. Die Konzerte sollten am heutigen Donnerstag, Freitag und Samstag über die Bühne gehen.

Plante grauenvolles Terrorattentat!

Bei den festgenommenen Personen handelt es sich um einen 19-jährigen Österreicher und einen 17-jährigen Österreicher. Der 19-Jährige, ein radikalisierter Islamist, hatte konkrete Anschlagsvorbereitungen getroffen und es auch auf die Taylor-Swift-Shows abgesehen. Chemische Substanzen und technische Vorrichtungen wurden in seinem Haus in Ternitz gefunden. 

Die Polizei hat nun auch bekannt gegeben, dass der 19-jährige Hauptverdächtige ein vollumfängliches Geständnis abgelegt hat. Nach eigenen Aussagen plante er, Personen außerhalb des Stadions anzugreifen. Er wollte dabei sowohl Sprengstoff als auch Hieb- und Stichwaffen einsetzen, um auf einem der Konzerte eine möglichst große Anzahl an Menschen zu töten. Die Ermittlungen zeigten, dass er lange Vorbereitungen getroffen hatte. Die Ermittlungen sind noch im Gange und die Polizei fahndet nach weiteren Verdächtigen.

Zwischen den Hunderttausenden angereisten Swiftie-Fans befindet sich auch die Berlinerin Isabel Zimmermann. „Ich bin traurig und wütend“, teilte sie uns Kollegen beim KURIER mit. Sie ist in Ihrem Hotelzimmer, vor ihr liegt der österreichische KURIER, auf der Titelseite ist das Gesicht von Taylor, mit der Überschrift: Der Swift-Code: Was die Fans an Taylor Swift toll finden und wie es bei den Swifties zu Hause aussieht. 

KURIER-Reporterin in Wien: „Ich bin einfach nur wütend!“

„Ich hab’s gestern Abend die Nachricht als Eilmeldung aufs Handy bekommen. Ich dachte erst, das wären Fake News“ sagt Isabel. Wie ist die Stimmung vor Ort? Fragen wir KURIER-Kollegen. „Die Stimmung ist getrübt, viele laufen heute in ihren Konzert-Outfits herum und sehen traurig aus,“ schildert die KURIER-Reporterin. „Ich verbringe den heutigen Tag am See. Die Stadt wird wohl als sicher eingeschätzt, ich glaube, es gibt keinen Grund, sich beunruhigen zu lassen.“ Wie schaut es beim Stadion aus? Fragen wir: „Also am Stadion ist alles abgebaut worden, als wäre nie etwas geplant gewesen ...“

Was denkst du über den verhinderten Anschlag? „Es macht mich tatsächlich wütend und traurig, dass männliche Gewalt Frauen einen Safe-Space nimmt. Wir Swifties sind so viele Frauen, und wir fühlen uns gemeinsam wohl. Die Swifties werden nicht von Männern dominiert. Und natürlich gibt es immer irgendwo einen Mann, der damit nicht klarkommt und männliche Gewalt gegenüber Frauen ausüben muss“, erklärt die 29-Jährige.

Die Swifties werden nicht von Männern dominiert – und jetzt DAS!

Isabel ist sichtlich aufgebracht. „Ich glaube nicht, dass es ein ähnliches Phänomen andersherum gibt, wo ein vergleichbar großes Konzert abgesagt wurde, weil eine Frau einen Terroranschlag plante, und Männer aus dem Grund nicht auf ein großes Event konnten“ fügt sie hinzu. „Ich sehe ein großes Problem im Patriarchat und der männlichen Gewalt gegenüber Frauen. Es macht mich einfach nur wütend und es tut mir so leid für all die Frauen, die dort hingehen wollten und sich sicher fühlen wollten, und denen dieses Sicherheitsgefühl wieder von männlicher Gewalt genommen wurde.“

Isabels Frustration und Enttäuschung spiegeln die Gefühle vieler Fans wider. Für viele war das Konzert ein Highlight, auf das sie monatelang hingearbeitet haben. Sie wird noch bis Ende der Woche in Wien bleiben. ■