Es war knapp, sehr knapp - denn die Verdächtigen wollten töten - und zwar während der Megakonzerte der von Pop-Sängerin Taylor Swift in Wien. Es wäre ein Massenmord geworden. Aber die Sicherheitsbehörden in Österreich waren schneller.
Durch das Einschreiten der Fahnder ist nach Angaben von Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bei den geplanten Konzerten von Taylor Swift in Wien Schlimmeres verhindert worden. „Eine Tragödie konnte verhindert werden“, sagte Karner bei einer Pressekonferenz. „Die Lage war ernst, die Lage ist ernst.“ Der Minister verwies auf die seit Monaten geltende zweithöchste Terrorwarnstufe in Österreich. Zu dem Ermittlungserfolg habe die internationale Zusammenarbeit der Geheimdienste wesentlich beigetragen. Neben den beiden festgenommenen Verdächtigen sei eine weitere Person zu Kontrollzwecken angehalten worden. Weitere Personen würden nicht gesucht.
Taylor-Swift-Konzert: Verdächtiger gesteht Anschlagspläne
Der 19-jährige Hauptverdächtige habe am 25. Juli seinen Job gekündigt und angekündigt, er habe noch Großes vor, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Franz Ruf. Der zweite Verdächtige, ein 17-Jähriger, habe die Beziehung mit seiner Freundin beendet. Bei beiden gebe es offenkundig die Bereitschaft, sich zu töten, so Ruf.
Der 19-jährige radikalisierte Islamist hatte nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden Anschläge vorbereitet und es auch auf die Shows der populären US-Sängerin in der österreichischen Hauptstadt abgesehen.
Der Hauptverdächtige des möglichen Terroranschlags ist nach Angaben der Polizei voll geständig.
Sicherheitshalber wurden die drei Massenveranstaltungen in dieser Woche keine 24 Stunden vor Swifts erstem geplanten Auftritt am Donnerstag abgesagt. Nach Angaben der österreichischen Regierung war die Bedrohungslage „sehr ernst“.
Taylor-Swift-Fans in Wien geschockt
Nach der Absage der Taylor-Swift-Konzerte in Wien wegen eines islamistischen Anschlagsplans sind die Fans des US-Popstars geschockt. „Meine Mama und ich sitzen im Zimmer und weinen“, schrieb ein Fan im Internet. „Unser Herz ist gebrochen“, fügte ein anderer Nutzer hinzu, der aus Kalifornien angereist war. Andere Fans wiederum hängten ihre eigens für die Konzerte mitgebrachten Freundschaftsbänder am Donnerstag in einen Baum.
Viele der sogenannten Swifties waren extra von weit her in die österreichische Hauptstadt gekommen und versuchten nun, mit der Situation klarzukommen. „Meine Schwester sitzt allein in Wien fest“, hieß es laut der Nachrichtenagentur APA in einem Kommentar. Aber sie habe sich gerade mit anderen Fans verabredet, um sich zu treffen. Ein weiterer Nutzer schrieb: „Ich bin auch allein in Wien. Wenn mich jemand treffen will, ich würde gern auf Sightseeing gehen.“
Andere Fans wiederum hatten den Kommentaren zufolge nun Angst, sich überhaupt in der Stadt zu bewegen. So schrieb eine Frau aus den USA, dass sie für vier Tage nach Wien gekommen sei und eigentlich auch die Stadt erkunden wollte. Jetzt habe sie aber Bedenken, nach draußen zu gehen.■