Die Gerüchteküche um Rammstein brodelte schon in den vergangenen Wochen und Monaten gewaltig – und nun wird sie ausgerechnet von Frontmann Till Lindemann befeuert. In der vergangenen Woche endete die aktuelle Stadion-Tour der Rocker in Gelsenkirchen, Fans fragten sich nach den Mega-Touren der vergangenen Jahre und den Skandalen um die „Row Zero“, ob das Ende von Rammstein naht. Die Gerüchte wurden mit einem klaren Statement dementiert – doch jetzt veröffentlicht Till Lindemann im Netz ein Gedicht, das Fans verzweifeln lässt, Kündigt der Frontmann hier doch das Ende von Rammstein an?
Till Lindemann veröffentlicht Gedicht im Netz – was bedeutet das für Rammstein?
Nach mehr als 130 Konzerten im Rahmen der Stadion-Tour in fünf Serien verabschiedeten sich die Rocker von Rammstein in Gelsenkirchen von der Mega-Bühne. Und viele Fans fragten sich: Wird es nicht nur ein Abschied von der Stadion-Tour, sondern einer für immer? Gitarrist Paul Landers kündigte in Gesprächen mit Fans im Rahmen der Konzerte an, dass die Musiker von Rammstein eine Pause einlegen werden, doch in einem Abschluss-Statement der Band hieß es dann: Die Europa-Tour sei am Ende angelangt, Rammstein sei es aber noch lange nicht.
Und nun das: Frontmann Till Lindemann sorgt mit einem Gedicht im Netz für Angst unter den Fans. „Hier steh ich nun, bin sehr bereit / nichts kann mich vom Gehen halten / die Vergangenheit wirft Falten / besser später als zu spät / wenn es leider nicht mehr geht / man sollte Hut und Mantel greifen / in die weite Welt ausschweifen“, heißt es dort. Und weiter: „Neue Aussicht, weg vom Alten / nach neuen Ufern Ausschau halten.“ Das hört sich alles nach einem wahren Abgesang an. Man sollte Hut und Mantel nehmen und sich verabschieden – besser jetzt als später, wenn es nicht mehr geht?

Weiter geht es im Gedicht – mit Zeilen, die sich sehr mit einer Abrechnung mit dem Skandal um die „Row Zero“ anhören, der die Station-Tour im Sommer 2023 überschattete. „Beschmiert mit Schuld verblasst in Sühne / brauch neue Farben neue Bühnen / um Verständnis bitt ich nicht / brauch auch kein anderes Gericht das Urteil / stand schon fest am Tag bevor man mich zur Nacht befragt / einzig Licht da in der Not / Fackeln wie in ROSENROT“. Und auch die letzten Zeilen des Gedichts klingen nicht sehr hoffnungsvoll. „Wort und Stimmung unterkühlt / noch nie so einsam mich gefühlt / liegt das Leben erst in Scherben / weiter weiter ins Verderben.“
Hier steh ich nun, bin sehr bereit / nichts kann mich vom Gehen halten / die Vergangenheit wirft Falten / besser später als zu spät / wenn es leider nicht mehr geht / man sollte Hut und Mantel greifen / in die weite Welt ausschweifen.
Nur zum Schluss kommt in dem Gedicht, das sich sehr nach einem Abgesang auf die bisherige Karriere von Rammstein anhört, noch einmal Hoffnung auf. „Der Wald verbrannt / Nichts mehr zu roden / doch Asche ist der beste Boden / hoffnungsvoll aus ihr zu steigen / voller Dank mich hier verneigen / so fällt es gar nicht leicht zu gehen / die Zeit mit Euch war wirklich schön“ Unterzeichnet ist das Gedicht, das den Titel „Jegliches hat seine Zeit“ trägt, mit „In Liebe und Respekt – Till“.
Was hat das zu bedeuten? Steht doch ein Ende von Rammstein zur Debatte – oder dichtet Lindemann hier über die Pause, die sich die Musiker nach den Ereignissen auferlegt haben? Oder ist alles doch nur sein persönlicher Rückblick auf die Touren der vergangenen Jahre, in dem am Ende mit der Zeile „so fällt es gar nicht leicht zu gehen“ doch beschlossen wird, dass seine Karriere und die der Band Rammstein weitergehen soll? Im Netz wird schon jetzt gerätselt, was es damit auf sich haben könnte. „Was hat das zu bedeuten?“, fragt ein Fan in einer mexikanischen Rammstein-Fangruppe auf Facebook. Und ein anderer antwortet: „Sie haben bereits gesagt, dass sie sich zwei Jahre lang eine Auszeit gönnen und dann gemeinsam schauen, was sie machen sollen.“
Eine Möglichkeit der Interpretation: Das Gedicht könnte ein Dankeschön an die Fans sein, die trotz schwerer Zeiten zur Band hielten. Vielleicht wollte Lindemann das Mikrofon bereits an den Nagel hängen („nichts kann mich vom Gehen halten“) - doch die Liebe der Fans hielt ihn davon ab („so fällt es gar nicht leicht zu gehen / die Zeit mit Euch war wirklich schön“). Was auch immer der Frontmann von Rammstein mit den Zeilen ausdrücken möchte: Die Fans werden sich noch etwas gedulden müssen. Momentan ist nur die Veröffentlichung der Single „Ramm 4“ geplant – ein Song, der bereits auf Konzerten gespielt, aber nie offiziell auf den Markt gebracht wurde. Außerdem soll eine Doku über die Band veröffentlicht werden. Termine für beides gibt es aber noch nicht.

Erst vor ein paar Tagen beendete Rammstein die Stadion-Tour mit einem Statement
Kommt das Ende von Rammstein? Das allgemeine Statement, das von der Band nach dem Ende der Konzerte abgegeben wurde, klang für Fans etwas zuversichtlicher als das Lindemann-Gedicht. „Diese gewaltige Stadiontour mit dieser großartigen Show und dieser außergewöhnlichen Bühne ist nun nach 135 Konzerten in 5 Jahren mit 6 Millionen Fans am Ende angelangt“, hieß es in der Stellungnahme, die die Band auf Instagram veröffentlichte. „Rammstein ist es nicht. Wir sind es nicht. Ihr seid es nicht“, heißt es in dem Statement weiter. „Der Weg geht weiter. Adieu, Goodbye, AUF WIEDERSEHEN!“ Das „Auf Wiedersehen“ ist in Großbuchstaben geschrieben. Für Fans war damit eigentlich klar, dass die Rocker zurückkehren werden. Die Veröffentlichung von Till Lindemann dürfte die Gerüchteküche nun aber erneut zum Brodeln bringen. ■