Hape Kerkeling (59) hatte vor einem Jahr eine Laudatio auf die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann gehalten, die in ihrer Heimatstadt Düsseldorf für ihr Engagement gegen Antisemitismus mit der Josef-Neuberger-Medaille geehrt wurde. In seiner Rede in der Düsseldorfer Synagoge sagte der Entertainer unter anderem: „Antisemitismus aber ist keine Meinung, sondern ein Angriff auf die Menschlichkeit.“
Zukunft Deutschlands sieht Kerkeling nicht optimistisch
Für seine Rede habe er nicht nur Zuspruch erhalten, „sondern auch unvorstellbare Anfeindungen“, die er sich so „nicht hätte ausmalen können.“ Schließlich sei sogar der Staatsschutz aktiv geworden. Das sei „beängstigend“ gewesen. Die Erfahrung bestätigte ihn darin, dass er die Zukunft Deutschlands „leider nicht besonders optimistisch“ einschätzt.
In einer ARD-Dokumentation zu seinem Geburtstag, die in dieser Woche beim Film Festival Cologne gezeigt wurde, sagte er dennoch: „Für mich persönlich hat das bedeutet: sehr viel Zuspruch von Menschen, die ähnlich denken, der mir sehr viel wert ist und sehr viel wert war.“
ARD widmet Kerkeling eine Dokumentation
Am 9. Dezember 2024 wird Kerkeling 60 Jahre alt. Dieses Datum wirft bereits jetzt seine Schatten voraus. Der Komiker begeistert mit seinen Figuren Generationen. Seit 40 Jahren ist Hape Kerkeling einer der beliebtesten Komiker des Landes. Mit Hannilein und der Sendung „Total Normal“ schrieb er Fernsehgeschichte.
Als Königin Beatrix fuhr er schneller als die Monarchin am Schloss Bellevue vor, als Horst Schlämmer machte er Wahlkampf, als Kellner servierte er Angela Merkel während ihrer Rede auf dem CDU-Parteitag einen Eisbecher „Copacabana“.

Hape Kerkeling sollte eine heterosexuelle Scheinbeziehung führen
Zum Geburtstag veranstaltet die ARD einen Thementag. Als Höhepunkt wird ab 20.15 Uhr der 90-minütige Dokumentarfilm „Hape Kerkeling – Total normal“ zu sehen sein.
Als junger, homosexueller Mann empfahlen ihm Verantwortliche beim WDR damals, eine Scheinbeziehung mit einer Frau zu führen. Als er sich weigerte, kündigte der Sender nach zweijähriger Zusammenarbeit. „Das erfuhr ich aus dem Kölner Express, damals war ich 22“, erzählt er in der Dokumentation. ■