Libuse Šafránková gelang mit ihrer Rolle in „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ der Durchbruch.
Libuse Šafránková gelang mit ihrer Rolle in „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ der Durchbruch. Fotos: dpa, Imago/CTK Photo

Noch immer gehört der zauberhafte Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zum weihnachtlichen Fernsehprogramm – umso schockierender war der plötzliche Tod von Hauptdarstellerin Libuse Šafránková in der vergangenen Woche. Wie die Familie des DEFA-Stars mitteilte, starb Šafránková am Mittwochmorgen nach einer Operation in Prag. Nun steht fest, wie die „Aschenbrödel“-Darstellerin beigesetzt werden soll.

Ihre letzte Ruhestätte soll Šafránková in Slapance bei Brünn (Brno) finden – dort wuchs die spätere DEFA-Schauspielerin auf. Das teilte das tschechische Kulturministerium mit. Es war darüber spekuliert worden, ob sie ein Begräbnis mit staatlichen Ehren erhalten könnte, wie es auch bei Schlager-Legende Karel Gott geschah. Doch die Familie lehnte ab. „Meine Mutter liebte die Aufmerksamkeit nicht“, sagte ihr Sohn Berichten zufolge. „Die Privatsphäre war ihr wichtig.“

Für die Öffentlichkeit soll es eine Trauerfeier geben – am 25. Juni in der Kirche der Heiligen Agnes von Böhmen in Prag-Zabehlice. Diesen Ort habe sie gemocht, teilte ihr Sohn mit. „Ich weiß, dass sie auf jeden Fall dafür sorgen würde, dass diejenigen, die sie liebten, die Möglichkeit haben, sich von ihr an dem Ort zu verabschieden, an den sie seit über dreißig Jahren gerne ging“, sagt er.

Die Beisetzung in ihrer Heimat Brünn findet im Familienkreis statt

Die Familie stellt derweil die Corona-Situation vor Herausforderungen. „Wir müssen vor allem die Tatsache lösen, dass sich Hunderte von Menschen von Libuse verabschieden wollen“, sagte ihre Schwester Miroslava (63) der tschechischen Zeitung „Blesk“. Man müsse vor allem die Hygieneregeln besprechen. Die Trauermesse mit Beisetzung auf dem Friedhof finde eine Woche später statt, am 2. Juli 2021 in Slapanice. Diese Zeremonie werde aber im engen Familienkreis abgehalten.

Libuse Safrankova im Jahr 1975, drei Jahre nach ihrem Durchbruch mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.
Libuse Safrankova im Jahr 1975, drei Jahre nach ihrem Durchbruch mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Foto: Imago/CTK Photo

Šafránkovás Sohn ist vor allem dankbar für die vielen Beileidsbekundungen, die die Familie erhielt. „Leider liegt es nicht in unserer Macht, jedem einzeln zu danken. Deshalb möchte ich mich bei all denen bedanken, die auf diese Weise meiner Mutter so aufrichtig wie möglich gedenken“, sagte er „Blesk“. „Unsere Familie durchlebt diese schwierige Zeit sehr schmerzlich und alle Ihre Worte der Teilnahme sind eine starke Unterstützung für uns.“

Die Schauspielerin erlebte mit dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Jahr 1972 ihren großen Durchbruch, stand danach in unzähligen Rollen für Film und TV vor der Kamera. Im Jahr 2015 wurde bekannt, dass sie an Lungenkrebs erkrankt war. 2016 musste sich die Schauspielerin einer Operation unterziehen, bei der ihr ein Fünftel ihrer Lunge entfernt wurde. Danach schien sie sich zu erholen, zog sich aber aus der Öffentlichkeit zurück. Am Mittwochmorgen starb sie nach einer weiteren OP in einer Klinik in Prag.