Schock für alle Fans des Film-Klassikers: Aschenbrödel ist tot!
Sie spielte in fast 150 Kino- und Fernsehfilmen mit. Aber die Deutschen liebten sie vor allem für eine Rolle.

Schock für alle Fans des Kult-Märchenfilms „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: Die tschechische Schauspielerin Libuse Šafránková ist im Alter von nur 68 Jahren gestorben. Das berichtete der Sender CNN Prima News am Mittwoch unter Berufung auf ihren Sohn.
Große Beliebtheit erlangte Šafránková mit der Hauptrolle in dem Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ aus dem Jahr 1973. Der romantische Streifen, eine Koproduktion mit der ostdeutschen DEFA, gehört seit Jahrzehnten untrennbar zum Weihnachtsprogramm im deutschen Fernsehen.
Mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ schaffte sie ihren Durchbruch
Šafránková wuchs in Slapanice in der Tschechoslowakei auf, machte 1971 an der dramaturgischen Abteilung des Konservatoriums Brünn ihren Abschluss und trat im Jahr 1972 in den Prager Schauspielclub ein. Nach ersten Filmrollen gelang ihr mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Jahr 1973 der Durchbruch.
Danach wirkte sie in fast 150 Kino- und Fernsehfilmen mit, zum Beispiel in „Die kleine Meerjungfrau“ und „Der Prinz und der Abendstern“. Sie stand in Prag zudem lange Jahre als Mitglied eines Kammerensembles auf der Theaterbühne. In dem mit einem Oscar als bester ausländischer Film ausgezeichneten Drama „Kolya“ von 1996 war sie in der Rolle der Sängerin Klara zu sehen. Nach 2000 stand sie hauptsächlich für das tschechische Fernsehen vor der Kamera.

Seit 1976 war Libuše Šafránková mit dem Schauspieler Josef Abrhám verheiratet, mit dem sie einen Sohn hat. Die beiden waren bereits vierfache Großeltern. „Meine Enkel sind mein größtes Vermögen“, sagte Šafránková. Sie lehnte in den letzten Jahren ihres Schaffens sogar Filmrollen ab, um sich um die Familie kümmern zu können. Zuletzt war sie 2014 in der Komödie „How We Played the Line“ zu sehen.
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Im Jahr 2015 wurde bekannt, dass Šafránková an Lungenkrebs erkrankt war. Damals ging es ihr so schlecht, dass ihre Schwester sie bei der Verleihung des tschechischen Verdienstordens vertreten musste. 2016 musste sich die Schauspielerin einer Operation unterziehen, bei der ihr ein Fünftel ihrer Lunge entfernt wurde. Doch nach der OP schien sie sich zu erholen: In einem Interview mit der Zeitung „Blesk“ berichtete die Schauspielerin, dass es ihr gut gehe.

„Ich fühle mich wirklich großartig. Aber ich nehme das alles mit großer Demut auf“, sagte sie. „Das Universum ist sehr unberechenbar und verspielt ... es kann Sie immer überraschen!“ Sie bedankte sich bei allen, die ihr in der schweren Zeit beistanden und ihr die Daumen drückten. „Es war wirklich nicht einfach.“
Am Mittwochmorgen starb Šafránková nach einer weiteren Operation
Sie freute sich im Gespräch sogar wieder auf die Arbeit vor der Kamera, zog sich in den vergangenen Jahren aber nach und nach aus der Öffentlichkeit zurück. Am Abend des 8. Juni habe sie sich nun einer weiteren Operation unterziehen müssen, heißt es. Am Mittwochmorgen sei sie in der Klinik in Prag verstorben.
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Erst kürzlich war bekannt geworden, dass es eine Neuverfilmung des Klassikers geben soll (KURIER berichtete). Sängerin Astrid S, die 2013 durch ihre Teilnahme an der norwegischen Version der Castingshow Pop Idol bekannt wurde, spielt dort das Aschenbrödel. Gedreht wurde in Lillehammer, mit mehr als 200 historischen Gebäuden bildete das Freilichtmuseum Maihaugen die perfekte Kulisse. Wann der neue Film nach Deutschland kommt, ist bisher allerdings nicht klar.