In Hamburg

Mit 300 Fahrgästen an Bord: ICE kracht auf Sattelzug – 1 Toter, 25 Verletzte

An einem Bahnübergang in Hamburg rast ein ICE in einen Lkw, ein Passagier stirbt, 25 Menschen werden verletzt.

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Rettungskräfte an der Unfallstelle im Hamburger Stadtteil Rönneburg, wo ein ICE in einen Sattelschlepper gerast ist.
Rettungskräfte an der Unfallstelle im Hamburger Stadtteil Rönneburg, wo ein ICE in einen Sattelschlepper gerast ist.Daniel Bockwoldt/dpa

Dramatischer Crash an einem Bahnübergang in Hamburg: Ein ICE mit fast 300 Fahrgästen an Bord und ein Sattelzug krachen ineinander. Ein Fahrgast kommt dabei ums Leben, 25 Personen werden verletzt.

Am Dienstagnachmittag kam es in Hamburg zu einem schweren Zugunglück. Ein ICE der Deutschen Bahn auf dem Weg nach München war an einem Bahnübergang im Stadtteil Rönneburg in einen Sattelzug gerast. 25 Personen wurden verletzt. Einer der Fahrgäste überlebte seine Verletzungen nicht. Der 55-Jährige sei am Unfallort noch wiederbelebt worden, später aber auf dem Weg ins oder im Krankenhaus gestorben, hieß es von den Einsatzkräften. Sechs Insassen aus dem ICE wurden laut Bundespolizei wegen mittelschwerer Verletzungen behandelt, 19 wurden leicht verletzt.

Im Zug seien nun noch 269 Menschen, die nicht verletzt worden seien, hieß es am späten Nachmittag. Die Polizei bereitete zu dem Zeitpunkt die Evakuierung des Zuges vor. Etwa zwei bis drei Stunden nach dem Unfall war es dann so weit und die Fahrgäste konnten mit Bussen nach Harburg gebracht werden, wie die Deutsche Bahn mitteilte.

Eine Augenzeugin, die auch als Ersthelferin einem der Schwerverletzten geholfen hatte, berichtete, dass sich viele Fahrgäste schnell um andere gekümmert und geschaut hätten, dass es allen gut gehe. Panik habe es nicht gegeben.

Knapp 300 Personen waren in dem ICE, ein Mann kam bei dem Unglück ums Leben.
Knapp 300 Personen waren in dem ICE, ein Mann kam bei dem Unglück ums Leben.Daniel Bockwoldt/dpa

Lkw-Fahrer rettete sich in letzter Sekunde

Der Zug war zum Zeitpunkt des Unfalls mit hoher Geschwindigkeit unterwegs und rammte den Lkw trotz Notbremsung mit solcher Wucht, dass vor allem in den vorderen Wagen die Fensterscheiben zerbrachen, wie eine Augenzeugin der dpa schilderte. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, soll das Heck des Lastwagens auf die Schienen geragt haben, als sich der Zug näherte.

Der Truck soll laut des Berichts ein Fahrzeug eines Betriebes sein, der in Harburg seine Zentrale hat. Er hatte offenbar Bahnschienen geladen, die Ladung verteilte sich durch den Crash weit entlang des Unfallortes. Der Fahrer soll es geschafft haben, aus dem Lkw zu springen und sich in letzter Sekunde zu retten. Er soll 34 Jahre alt sein und sich leicht verletzt haben. Er wurde zur Vernehmung in Polizeigewahrsam genommen.

Etwa zwei bis drei Stunden nach dem Zugunglück wurde der ICE evakuiert und die Fahrgäste mit Bussen nach Harburg gebracht.
Etwa zwei bis drei Stunden nach dem Zugunglück wurde der ICE evakuiert und die Fahrgäste mit Bussen nach Harburg gebracht.Daniel Bockwoldt/dpa

Der Zug war kurz zuvor in Hamburg gestartet und über Bremen auf dem Weg nach München. Die Feuerwehr war mit rund 80 Einsatzkräften am Unfallort, wie sie auf X postete. Dort wurde sie auch von Polizei und Bundespolizei unterstützt.

Die Bahnstrecke zwischen Hamburg-Harburg und Maschen in Niedersachsen wurde gesperrt. Die Auswirkungen für Reisende im Fernverkehr seien jedoch gering, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Nachmittag. Die Züge werden ihren Angaben zufolge umgeleitet. Es komme zu Verspätungen von etwa 15 Minuten.