Hunderte Polizisten im Einsatz

Mega-Razzia in ganz Deutschland! Polizei hebt Schleuser-Netzwerk aus

Am frühen Morgen rückten Hunderte Ermittler aus, auch Fahnder aus dem Ausland sind beteiligt. Das Ziel laut Berichten: ein irakisches Netzwerk aus Schleusern.

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Mehr als 500 Polizisten sind laut Berichten an der Razzia seit dem frühen Morgen beteiligt.
Mehr als 500 Polizisten sind laut Berichten an der Razzia seit dem frühen Morgen beteiligt.Marijan Murat/dpa

Es ist ein riesiger und Heftiger Schlag gegen die Schleuser-Kriminalität! Laut Berichten ist die Polizei seit 6 Uhr am Morgen bundesweit im Einsatz. Bei einer Razzia in mehreren Städten stürmten Einsatzkräfte der Eliteeinheit GSG9 laut „Bild“ Mehrfamilienhäuser, Lagerhallen und ein Asylheim. Das Ziel: Die Behörden wollen ein Schleuser-Netzwerk sprengen. Auch in Frankreich schlugen die Ermittler am frühen Morgen zu.

Mehr als 500 Polizisten sind an der Razzia beteiligt, auch Ermittler aus dem Ausland dabei

Laut Berichten seien allen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg mehr als 500 Bundespolizisten im Einsatz. Wie die „Bild“ weiter berichtet, sind Fahnder von Europol sowie Ermittler der französischen und englischen Behörden an dem Großeinsatz beteiligt. So habe man beispielsweise in Gelsenkirchen Mitarbeiter der französischen Polizei gesehen. Der Einsatz sei lange vorbereitet worden – und richte sich gegen ein irakisches Schleusernetzwerk. Zehn Haftbefehle sollen vollstreckt werden.

Der Einsatz zieht sich durch mehrere Großstädte in Deutschland – berichtet wird unter anderem von Gelsenkirchen, Essen, Düsseldorf. Das Ziel: Ein Netzwerk aus Schleusern, das im großen Stil Migranten illegal in europäische Länder geschmuggelt haben soll. Das Problem: Zwar wurden in der Vergangenheit schon mehrfach ähnliche Banden durch die Sicherheitsbehörden gesprengt, doch weil sich damit offenbar gutes Geld verdienen lässt, bilden sich die kriminellen Organisationen immer wieder neu.

Ein Polizeibeamter der Bundespolizei steht an einem Polizeiauto vor einer Flüchtlingsunterkunft in Essen. Auch hier kam es am Morgen zu einem Einsatz.
Ein Polizeibeamter der Bundespolizei steht an einem Polizeiauto vor einer Flüchtlingsunterkunft in Essen. Auch hier kam es am Morgen zu einem Einsatz.Christoph Reichwein/dpa

„Damit ist teilweise eben mehr Geld zu verdienen als mit internationalem Drogenschmuggel“, sagte ein Ermittler der „Bild“-Zeitung. „Für Schleusungen bezahlen einzelne Syrer bis zu 10.000 Euro. Da bringt ein volles Schlauchboot schnell mehrere hunderttausend Euro! Und das Leben der Migranten ist den Tätern egal!“ Weil immer mehr Menschen in sichere Länder wollen, nehmen sie die Gefahren der Touren auf sich, zahlen bereitwillig das Geld an die Schleuser. Die Bilanz: Im Jahr 2023 wurden mehr als 7900 Schleusungen gezählt, das sind 60 Prozent mehr als 2022.

Die Schleuser verdienen mit illegalen Migranten viel Geld

Im Fokus der Ermittlungen stehen laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur nun Tatverdächtigen, die Migranten aus dem Mittleren Osten und Ostafrika „in kleinen minderwertigen Schlauchbooten“ von Frankreich nach Großbritannien geschleust haben sollen, wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte. Zu konkreten Einsatzorten wollte die Bundespolizei keine Angaben machen. Nähere Informationen seien für Donnerstag geplant, sagte die Sprecherin. Erst im Februar hatte es in vier Bundesländern einen großen Polizeieinsatz gegen ein irakisch-kurdisches Schleusernetzwerk gegeben. Schwerpunkt war wiederum NRW mit allein hier rund 700 beteiligten Beamten. Nach damaligen Angaben von Europol waren mehr als 15 Haftbefehle vollstreckt worden. ■