In einem Warenlager in St. Petersburg gab es am Samstag einen massiven Brand. Rauchschwaden sollen zwischenzeitlich ganze Bezirke der Millionenstadt in Rauch eingehüllt haben. Über die möglichen Ursachen gibt es bereits Spekulationen – einige davon hängen mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammen.
Das Feuer in dem riesigen Warenlager des Onlinehändlers Wildberries habe zunächst nur etwa 1000 Quadratmeter betroffen, sei dann aber innerhalb von einer halben Stunde auf eine Fläche von 70.000 Quadratmeter angewachsen. Auf 50.000 Quadratmetern sei das Dach kollabiert. Laut dem Onlinehändler, der so etwas wie der russische Amazon-Klon ist, seien alle 1000 anwesenden Personen rechtzeitig evakuiert worden.
The warehouse of a large online store Wildberries is on fire in St. Petersburg. The area of the fire is 70 thousand square meters, the Russian Emergencies Ministry said
— NEXTA (@nexta_tv) January 13, 2024
Russian media report that the damage from the fire may amount to 10-11 billion rubles (approximately 126… pic.twitter.com/Qnz7IgkHN2
Massive Rauchwolken hüllen St. Petersburg ein
Der Schaden soll laut ersten Schätzungen des russischen Versicherungsverbandes rund 10 Milliarden Rubel (etwa 103,7 Millionen Euro) betragen. Der Händler versprach indes, die Kunden und Händler für die Waren zu entschädigen.
Anwohner berichteten in Videos von Brandgeruch. Auf den Aufnahmen waren auch die teils massiven Rauchwolken zu sehen, die durch den Brand entstanden.
🔥 Russia: The most massive fire has engulfed a Wildberries (Russian Amazon ripoff) warehouse in Saint Petersburg. The warehouse was 100,000 m² - 25 acres. pic.twitter.com/J2tCCaD8z5
— Igor Sushko (@igorsushko) January 13, 2024
Der offizielle Grund für den Brand soll ein defektes Kabel gewesen sein, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur TASS Einsatzkräfte. Laut der staatlichen russischen Nachrichtenholding RBK vermuten Brandermittler aber auch Brandstiftung als eine der möglichen Ursachen des Feuers. Zuvor soll es am Mittwoch eine Massenschlägerei in der Nähe des Warenlagers gegeben haben, an der einer der Arbeiter des Warenhauses beteiligt gewesen sein soll.
Feuer als Rache für russische Kriegsrekrutierung?
Daraufhin soll die Polizei die Unterkünfte der Arbeiter in den folgenden Tagen mehrfach bei Razzien durchsucht haben. Unbestätigten Berichten zufolge haben die Behörden dort Arbeiter für den Kriegsdienst an der Front in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine rekrutieren wollen.
Die Arbeiter sollen demnach vor allem als Gastarbeiter aus zentralasiatischen Staaten in Russland tätig sein. In den Razzien wurden die Dokumente der Arbeiter kontrolliert. Bei Verstößen sollen sie unter Druck gesetzt worden sein, für Russland in den Krieg zu ziehen. Medien wie die Moscow Times hatten im Dezember berichtet, dass Russland ausländische Arbeiter zum Militärdienst zwinge oder sie mit dem Versprechen nach einem hohen Sold und der russischen Staatsbürgerschaft in die Streitkräfte locke. ■