Besondere Blutgruppe

Mann, der 2,4 Millionen Babys mit seinem Blut gerettet hat, ist tot

Sie nannten ihn den „Mann mit dem goldenen Arm“: 1173 Mal spendete James Harrison sein Blut. Jetzt starb er mit 88 Jahren friedlich im Schlaf.

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James Harrison bei seiner letzten Blutspende im Jahr 2018, umringt mit Babys und Mütter, deren Leben er rettete.
James Harrison bei seiner letzten Blutspende im Jahr 2018, umringt mit Babys und Mütter, deren Leben er rettete.Subel Bhandari/dpa

Er war einer der eifrigsten und erfolgreichsten Blutspender der Welt. Mehr als 2,4 Millionen Baby hatte James Harrison mit seinem Blut das Leben gerettet. Jetzt ist der „Mann mit dem goldenen Arm“ im Alter von 88 Jahren gestorben. 

Harrisons Tochter, Tracey Mellowship, sagte, ihr Vater sei „sehr stolz darauf, so viele Leben gerettet zu haben, ohne Kosten oder Schmerzen. Er sagte immer, dass es nicht weh tut und dass das Leben, das du rettest, dein eigenes sein könnte“, sagte sie. uch sie sei die Empfängerin einer Anti-D-Spende gewesen, so Mellowship. Ihr Vater sei „sehr stolz darauf“ gewesen, „dass er so viele Leben gerettet hat“. Ihren Angaben zufolge starb Harrison bereits am 17. Februar im Schlaf in einem Pflegeheim nördlich von Sydney.

Denn Harrisons Blutgruppe ist selten. Er ist Rhesus-negativ, und aus seinem Blut kann sogenanntes Anti-D-Immunglobulin gewonnen werden. Dieses können Ärzte schwangeren Frauen verabreichen, die Rhesus-negativ sind, wegen ihres Rhesus-positiven Partners aber ein Rhesus-positives Baby austragen. Anti-D hilft der Mutter, das ungeborene Baby nicht abzustoßen. In Australien brauchen rund 17 Prozent aller werdenden Mütter Anti-D.

James Harrison hält die Unterlagen seiner ersten Blutspende aus dem Dezember 1966 in der Hand.
James Harrison hält die Unterlagen seiner ersten Blutspende aus dem Dezember 1966 in der Hand.Subel Bhandari/dpa

James Harrison spende 1173 Mal sein Blut

Nach Berechnungen des Roten Kreuzes hat Harrison mit seinem Blut über die Jahre mehr als zwei Millionen Müttern in Australien geholfen, ihre Babys sicher auf die Welt zu bringen und Fehlgeburten zu verhindern. Insgesamt seien seine Immunglobuline Teil von drei Millionen Dosen Anti-D geworden. Alle zwei Wochen ging er zum Blutspenden - außer er war auf Reisen und es gab keine Blutspendestation in der Nähe.

Harrison war zum Blutspender geworden, nach dem er im Alter von 14 Jahren selbst mehrere Bluttransfusion erhalten hatte. 63 Jahre nach seiner ersten Blutspende hatte der Australier im Mai 2018 in einer Station des Roten Kreuzes im Rathaus von Sydney zum letzten Mal seinen Arm hingehalten. Bis dahin spendete er 1173 Mal Blut. Wegen einer Altersbeschränkung musste er jetzt aufhören - sehr zum Bedauern der Mediziner. „Das ist das Ende einer Ära“, sagte Harrison nach seiner letzten Blutspende. „Jetzt muss ich mir für freitags eine andere Beschäftigung suchen.“

„James streckte seinen Arm aus, um anderen und Babys, die er nie kennenlernen würde, zu helfen – und das bemerkenswerte 1173 Mal, ohne eine Gegenleistung zu erwarten“, sagte Stephen Cornelissen, Geschäftsführer von Lifeblood, über Harrison. In Australien galt Harrison als Nationalheld. Für seine Großzügigkeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Medal of the Order of Australia, einer der höchsten Ehrungen des Landes. ■