Leichenteile im Hai-Magen

Lebensfrohe Touristin von krankem Hai verschlungen

Colleen Monfore (68) verschwand Ende September nach einem Tauchgang. Jetzt fand man Leichenteile in einem Hai. Sie stammen wohl von ihr.

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Das Opfer Colleen Monfore: Eine Freundin postete dieses Foto, um an Colleen zu erinnern.
Das Opfer Colleen Monfore: Eine Freundin postete dieses Foto, um an Colleen zu erinnern.Kim Sass/Facebook

Wie grausam! Die Überreste einer US-Amerikanerin, die vergangenen Monat bei einem Tauchgang in Indonesien verschwand, sind im Magen eines Hais aufgetaucht. Während ihre Freunde versuchen, den Fall aufzuklären, können Behörden vor Ort die genauen Umstände ihres Todes noch nicht benennen.

Colleen Monfore (68) aus Holland, Michigan, war am 26. September mit Freunden auf einem Tauchtrip in der Nähe der Insel Pulau Reong unterwegs. Plötzlich wurde die erfahrene Taucherin von einer starken Strömung erfasst und weggetrieben. Laut „The Independent“ versuchte der Bootsführer noch, sie zurück ins Boot zu holen, vergeblich. Acht lange Tage wurde nach Monfore gesucht – ebenfalls ohne Erfolg.

Dann, am 6. Oktober, die erschütternde Nachricht: Ein Fischer hatte in Osttimor einen kranken Hai gefangen und eine schockierende Entdeckung gemacht.

„Der Hai war in einem sehr schlechten Zustand. Ich dachte, er hätte Plastik oder ein Fischernetz verschluckt“, erklärte der Fischer gegenüber der „New York Post“. „Wir öffneten ihn, um herauszufinden, was los war, und fanden die Überreste einer Frau.“ Auch ein schwarzer Neoprenanzug, der der Vermissten zugeordnet wird, wurde im Magen des Hais gefunden.

Der Hai wirkte extrem krank

Das US-Außenministerium äußerte sich am 9. Oktober zu dem Vorfall. In einer offiziellen Stellungnahme gegenüber dem Blatt „People“ sagte ein Sprecher: „Unser tiefstes Mitgefühl gilt jetzt der Familie, und wir bieten alle angemessenen konsularischen Unterstützungen an. Aus Respekt vor der Privatsphäre der Familie geben wir keine weiteren Kommentare ab.“

Die indonesische Polizei wurde bereits am 8. Oktober um weitere Informationen gebeten, bis dahin gab es keine offizielle Bestätigung, ob es sich bei den gefundenen Überresten wirklich um Colleen Monfore handelt. Ein lokaler Beamter sagte zu „Independent“: „Die Überreste der Frau wurden in einem Hai in Timor-Leste gefunden, also nicht auf indonesischem Gebiet. Wir untersuchen den Fall weiter, um zu klären, ob die Überreste zu einer in Indonesien vermissten Person gehören.“

So berichtete die New York Post über den erlegten kranken Hai.
So berichtete die New York Post über den erlegten kranken Hai.Screenshot

Der Beamte erklärte weiter, dass aufgrund des Tauchanzugs angenommen wird, dass das Opfer eine Taucherin war. Die endgültigen Ergebnisse der Ermittlungen sollen bekannt gegeben werden, sobald genauere Informationen vorliegen. Allerdings haben die Behörden Monfore jetzt wohl zweifelsfrei auch an Fingerabdrücken identifizieren können.

Leichenteile aus dem Hai-Magen wohl identifiziert

Monfores Freunde sind ebenfalls überzeugt, dass es sich bei der Verstorbenen um ihre Freundin handelt. Rick Sass erklärte der „Post“, dass Colleen und ihr Ehemann Mike eine siebentägige Tauchreise unternommen hatten, als Colleen verschwand. Er sagte, dass sie aber wohl nicht Opfer einer Hai-Attacke wurde, sondern wahrscheinlich ein „medizinisches Problem“ im Wasser hatte und erst später –nach ihrem Tod – von dem kranken Hai verschlungen wurde.

Auch seine Frau, Kim Sass, teilte auf Facebook diese Überzeugung. Am 7. Oktober schrieb sie: „Haie haben einen Magen, der auf schnelle Verdauung ausgelegt ist. Der Magen enthält starke Säuren und Enzyme, die Nahrung rasch in kleinere Partikel zerlegen.“ Sie fügte hinzu: „Colleens Körper war identifizierbar.“ Das wäre nach einer Hai-Attacke vor mehreren Wochen nicht mehr möglich gewesen. ■