Tierischer Schwarzfahrer

Katze fährt als blinder Passagier 75 Kilometer in Motorraum auf Autobahn mit

Weder der Autofahrer, noch ADAC und Feuerwehr konnten die Katze zum Aussteigen bewegen. Letztlich musste eine Autowerkstatt ran.

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Als der Autofahrer nachsah, warum der Motor nicht anspringt, blickte ihm die Katze entgegen.
Als der Autofahrer nachsah, warum der Motor nicht anspringt, blickte ihm die Katze entgegen.Martin Schmitz . Feuerwehr Olsberg

Außergewöhnlicher Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr Olsberg in Nordrhein-Westfalen. Ein Autofahrer hatte die Feuerwehrleute alarmiert, weil er einen blinden Passagier an Bord hatte. Und zwar im Motorraum. Eine Katze hatte dort Zuflucht gesucht und war rund 75 Kilometer über die Autobahn 44 mitgefahren.

Der Fahrer des Autos, Mitarbeiter eines Energieunternehmens, war am Morgen in Hamm gestartet. Nach seinem ersten Arbeitstermin sprang der Wagen nicht mehr an. Als der Mann die Motorhaube öffnetet, blickte ihm eine Katze entgegen. Doch statt aus dem Auto herauszuspringen, verschwand das Tier in den Tiefen des Motorraums. Der ADAC wurde hinzugerufen, auch dieser konnte die Katze nicht vom Aussteigen überzeugen. Die Steckverbindungen wurden kontrolliert – und das Auto sprang wieder an. Die Katze wurde nicht mehr gesehen, womöglich hatte sie doch das Weite gesucht?

Statt aus dem Auto herauszuspringen, verkroch sich die Katze noch tiefer im Motorraum.
Statt aus dem Auto herauszuspringen, verkroch sich die Katze noch tiefer im Motorraum.Martin Schmitz

Der Autofahrer jedenfalls setzte seine Fahrt fort. In Olsberg öffnete er nochmals seine Motorhaube, um nachzusehen. „Das war auch gut so“, wie die Feuerwehr Olsberg schreibt. „Denn der kleine, schwarz-weiße Stubentieger sah ihn wieder verwundert an. Verkroch sich aber dann in den komplett verkleideten Mitteltunnel des Fahrzeuges, in dem man keinen Zugriff auf das Tier hatte.“

Der „Schwarzfahrer“ hatte sich schließlich in den Mitteltunnel am Unterboden verkrochen.
Der „Schwarzfahrer“ hatte sich schließlich in den Mitteltunnel am Unterboden verkrochen.Feuerwehr Olsberg

Deshalb hatte der 51-jährige Autofahrer die Feuerwehrleute zur Lösung seines Problems mit dem blinden Passagier geholt. Doch vor Ort konnte das Tier auch durch die vier Einsatzkräfte des Löschzugs nicht befreit werden. Also ging es in eine nahegelegene Autowerkstatt. Dort wurden auf einer Arbeitsbühne Verkleidungsteile am Unterboden des Fahrzeugs entfernt. Und so konnte die Katze schließlich aus ihrer misslichen Lage befreit werden.

Unverletzt konnte der Kater aus dem Auto befreit werden.
Unverletzt konnte der Kater aus dem Auto befreit werden.Martin Schmitz

Nun stellte sich heraus, dass die Katze ein Kater ist. Leider aber weder gechipt noch tätowiert, wie man bei der Katzenhilfe Hochsauerland feststellte. Dorthin wurde das etwa sieben Monate alte Tier zur Obhut gegeben. Wem der kleine Schwarzfahrer im Motorraum gehört, blieb bislang unklar. Wer den „tapferen Kerl“ vermisse, so ruft die Feuerwehr Olsberg auf, könne sich unter der 02904-7123772 bei der Katzenhilfe Hochsauerland e.V. melden. ■