Die Wahl zum Jugendwort des Jahres 2024 – sie erhitzt jedes Jahr die Gemüter. Und das aus mehreren Gründen: Die ältere Generation fragt sich beim Blick auf die Begriffe, was das alles eigentlich zu bedeuten hat. Und die junge Generation ärgert sich darüber, dass manche der Begriffe schon längst überholt sind und gar nicht mehr verwendet werden. In jedem Fall laden die Wörter, die alljährlich zur Wahl stehen, ordentlich zum Schmunzeln ein. Erst seit ein paar Tagen stehen die Favoriten für die Wahl fest. Wie viele kennen Sie?
Kandidaten für das Jugendwort 2024 stehen fest – wer wird am Ende gewinnen?
Jedes Jahr sammelt der Langenscheidt-Verlag Kandidaten für die Wahl zum Jugendwort des Jahres – nach einer Vorauswahl dürfen dann alle, die sich beteiligen wollen, darüber abstimmen. Bis Ende Juli wurden alle Vorschläge ausgewertet – und nun stehen die Favoriten fest. Zehn Begriffe haben es in die Endauswahl geschafft, jetzt darf abgestimmt werden. „Jetzt sind die Top 10 am Start! Ein fettes Dankeschön an alle, die auch dieses Jahr wieder dabei waren. Ihr seid der Hammer“, heißt es auf der Langenscheidt-Website ungewohnt jugendlich. „Bleibt cool und markiert euch den 10. September fett im Kalender. Kommt vorbei und votet für die Top 3. Jede Stimme zählt!“
Nur: Wer sich durch die Kandidaten klickt, der wird schnell merken: So „fett“ und „Hammer“ sind einige der Begriffe gar nicht. Denn: Wörter wie „Yolo“ und „Diggah“ dürften für viele Mitglieder der jüngeren Generation wohl schon längst überholt sein. Andere Formulierungen – darunter etwa „Nein Pascal, ich denke nicht“ geben hingegen manchem jungen Menschen Fragen auf. Aber: Welche Kandidaten stehen in diesem Jahr zur Wahl?

Der erste Begriff auf der Liste ist das bereits erwähnte „Yolo“ – es ist die Abkürzung für „You only live once“ („Man lebt nur einmal“). Verwendet wird es beispielsweise, um riskante Entscheidungen zu Begründen. Der Langenscheidt-Verlag nennt als Sprach-Beispiel den Satz „Gestern mein ganzes Gehalt für Bubble Tea und Klamotten ausgegeben. Yolo.“ Genauso interessant, aber sicherlich unbekannter ist die Formulierung „Nein Pascal, ich denke nicht“, die genutzt wird, um jemanden zu maßregeln, der unrealistische Erwartungen hat.
Jugendwort 2024: Was haben „Akh“, „Talahon“ und „Aura“ zu bedeuten – und was heißt „Schere“?
Der Begriff „Akh“ wird von der jungen Generation angeblich als Anrede für einen Freund oder Bekannten verwendet, denn dahinter verbirgt sich der arabische Begriff „Bruder“. Auch der Begriff „Talahon“ kommt aus dem Arabischen und steht laut Verlag für „Komm her“, wird aber anders benutzt – und zwar, um ein für bestimmte Menschen stereotypisches Verhalten zu beschreiben. So könnte man laut Langenscheidt etwa sagen: „Mit meiner Brusttasche fühle ich mich heute wie ein Talahon.“
Das Wörtchen „Yurr“ soll nicht etwa eine Taube imitieren, sondern wird meist einer Frage vorangestellt, dient auch als Begrüßung. Ein Beispiel laut Langenscheidt-Verlag: „Yurr! Was ging am Wochenende?“ Mit „Schere“ bekennen junge Leute heutzutage, dass sie etwas Bestimmtes getan haben – und „Aura“ wird oft in Bezug auf die persönliche Ausstrahlung verwendet. Ein typisches Beispiel für die Jugendsprachen-Experten: „Wenn du denkst, es gibt keine Stufe mehr und stolperst. -5000 Aura.“
Fan-Gesang „Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen“ steht auf der Liste für das Jugendwort 2024
Sogar der Begriff „Pyrotechnik“ hat es auf die Liste geschafft – dank eines jungen und Fußball-Fanlieder grölenden Mannes schaffte es der Gesang „Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen, wir werden dafür kämpfen und lassen Emotionen freien Lauf“ zum echten Hit. Wer Feuerwerk hingegen nicht mag, könnte mit „Pyrotechnik? Hölle nein!“ antworten, denn: Auch „Hölle nein!“ steht als Begriff für eine starke Ablehnung auf der Jugendwort-Liste. Den Reigen schließt der Begriff „Digga(h)“ ab, der als Anrede für Freunde und Bekannte verwendet wird. Allerdings schon seit Jahren. Dass es der Begriff in die Liste geschafft hat, dürfte für viele junge Leute vermutlich zwei Dinge sein: „sus“ und „cringe“. ■