Es gäbe aktuell viele gesellschaftliche Probleme, über die man diskutieren müsste – doch in den sozialen Netzwerken ticken die Uhren etwas anders. Hier verstehen manche vor allem keinen Spaß, wenn es ums Essen geht: In den vergangenen Tagen sorgte ein irrer Schnitzel-Zoff auf Facebook für hitzige Debatten. Grund dafür ist eine Frau, die ein Restaurant an der Ostsee schlecht bewertete, weil das Personal ihr ein Kinder-Schnitzel verweigerte. Was hat es mit dem skurrilen Fall auf sich?
Zu dem Schnitzel-Zwischenfall an der Ostsee kam es bereits Anfang Januar
Schon Anfang Januar ereignete sich der Restaurantbesuch, der noch Wochen später die Gemüter erhitzt. Tatort: Das Restaurant „Leinen los“ in Kühlungsborn an der Ostsee. Eine Frau will hier essen, ist allerdings ganz und gar nicht zufrieden – und hinterlässt danach auf Google eine schlechte Bewertung. Die gibt dem Lokal, das durchschnittlich 4,7 von 5 Sternen bekommt, nur zwei Sterne.
Der Grund: „Wer überteuerte DDR-Atmosphere [sic!] mag, ist hier genau richtig“, schreibt sie in ihrer Rezension. „Das Essen war mittelmäßig, dafür aber eher teuer. Die Bedienung war okay.“ Doch der eigentliche Knackpunkt ihrer Unzufriedenheit folgt erst noch. „Kindergerichte gibt es bis 13 Jahre, was ja generell kein Problem ist – allerdings wenn das Kind ein volles Gericht bestellt und dafür dem Erwachsenen das Kindergericht ,überlässt‘ geht das nicht, ,weil das Kind es ja nicht isst‘.“ Offenbar wollte die Dame also ein Kindergericht, bekam es aber nicht, weil es laut Karte nur für Kinder ist.

Die Betreiber des Restaurants kommentierten die Bewertung daraufhin auf Facebook. „Hier nun für Euch die kindische Reaktion einer erwachsenen Frau darauf, dass sie kein Kindergericht bekommen hat“, hieß es dort laut einem Bericht von Watson.de. In dem Statement wurde außerdem betont, dass auch die Kinder in der entsprechenden Besucher-Gruppe älter als 13 Jahre gewesen seien – und dass die Dame, die das Kinderschnitzel essen wollte, selbst weit entfernt von diesem Alter war.
Der Beitrag ist aktuell nicht mehr auffindbar, stattdessen posteten die Betreiber des Restaurants erst am Donnerstag ihre Kinder-Karte mit dem Zusatz „Für unsere kleinen Gäste von 0-13 Jahre!“ Im Post zu sehen sind außerdem ein Toilettensitz für Kinder und ein Hochstuhl.
Nutzer hätten außerdem angeregt, einen Senioren-Teller mit kleineren Portionen einzuführen. Doch den, so das Restaurant, gebe es bereits. Er sei der Besucherin sogar angeboten worden, doch sie habe ihn aufgrund einer Gemüse-Beilage nicht bestellen wollen. Stattdessen lederte die Dame in ihrer Bewertung ab, zerriss auch den Rest des Besuchs im „Leinen los“, ließ am Essen kein gutes Haar.
Schnitzel-Zoff: Auch an ihrem Essen lässt die Restaurant-Besucherin kein gutes Haar
„Das Würzfleisch war kaum gewürzt und auch mit viel Salz und Worcestershire-Sauce wenig geschmackvoll. Dazu gabs ein Stück steinhartes Brot, was laut Karte ein Toast sein sollte“, schreibt sie. „Das gegrillte Hähnchen mit schwarzer Pasta hatte geringe Mengen sehr trockenes Hähnchenfleisch in einer mehr oder weniger neutralen Sahne-Mehl-Pampe. Dazu gabs pappig-zähe Süßkartoffel-Chips, die wir gleich gar nicht gegessen haben.“ Zudem habe die „atmosphärische Tischdeko“ aus Trockenblumen und einem echten Kaninchenfell bestanden.
Viele Nutzer in den sozialen Netzwerken stellten sich dennoch hinter das Restaurant, bewerteten das Verhalten der Besucherin als „Kindergarten“. Auch etliche positive Bewertungen flatterten Berichten zufolge nach dem Schnitzel-Zoff ein. So schrieb ein Mann laut Watson.de: „Aus Solidarität mit den armen Arbeitenden in der Gastronomie, die sowieso nur mit Verrückten zu tun haben.“ ■