Es gibt eine Scherz-Statistik, die besagt, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens eine bestimmte Anzahl Spinnen isst, ohne es zu merken. Gruselig! Dass wir alle nachts auch mal von Mücken gestochen werden, ist hingegen vielen klar. Aber das, was einer Frau aus Südafrika jetzt passierte, hört sich nach einem echten Albtraum an: Cathrine Abbott-Coetzee wurde im Schlaf von einem Insekt gestochen – und verlor in der Folge neun Zehen und sieben Finger. Monatelang ging sie durch die Hölle. Und sagt in einem Interview: Manchmal wäre es ihr lieber gewesen, sie hätte den Insektenstich nicht überlebt.
Cathrine Abbott-Coetzee: Nach Insektenstich verlor sie Finger und Zehen!
Was genau es war, das sie im Schlaf biss, das ist bis heute nicht ganz klar. In einigen Berichten ist von einer Zecke die Rede, in anderen von einem Käfer. Es habe sich wie ein Mückenstich angefühlt, weshalb sie sich zunächst keine Gedanken darüber machte, sagte die 60-Jährige in einem Interview. Am Morgen sei sie plötzlich mit einem Stich am Arm aufgewacht. Doch was harmlos begann, wirkte sich innerhalb von Tagen massiv auf ihre Gesundheit aus: Cathrine Abbott-Coetzee wurde sogar ohnmächtig, musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Plötzlich begannen ihre Organe zu versagen. Die Folge: Sie entwickelte sogenannte trockene Gangrän – das ist eine Erkrankung, die auftritt, wenn Gewebe nicht mehr richtig durchblutet wird. Es trocknet aus, Teile des Körpers verfärben sich blau oder schwarz. Bei Cathrine Abbott-Coetzee waren vor allem Finger und Zehen betroffen: Sie schrumpften zu „kurzen, schwarzen Stümpfen“, berichtete die 60-Jährige. Die Folge: Neun ihrer Zehen und sieben Finger mussten amputiert werden. All das habe sich bereits im Dezember 2013 ereignet. Mit den Folgen hatte die Frau aus Südafrika allerdings jahrelang zu kämpfen.


Denn sie musste sich erst an ihr neues Leben gewöhnen – es gelang. Heute sei ihr klar, dass sie ihr altes Leben nicht zurückbekommen wird, sagte sie. „Ich möchte einfach wieder der glückliche Mensch sein, der ich einmal war.“ Inzwischen habe sie gelernt, dass ihre Finger zwar lange Teil ihres Körpers waren, dass sie von ihnen aber nicht abhängig sei. Heute seien die Stümpfe zwar noch empfindlich, doch sie habe sich an das Leben mit ihnen und den Hilfsmitteln, die sie verwende, gewöhnt. Doch zwischendurch war der Schmerz groß, nicht nur körperlich, auch seelisch: Auch aufgrund der Erkrankung ging etwa ihre Ehe in die Brüche. Sie habe sich oft gewünscht, sie habe den Vorfall mit dem Insektenstich gar nicht überlebt.
Nach dem Verlust ihrer Finger und Zehen verliebte sich Cathrine Abbott-Coetzee neu
Doch wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere: In den vergangenen Jahren habe sie wieder Kontakt zu einem alten Schulfreund bekommen, verriet sie. „Wir saßen da und plauderten über die alten Zeiten und darüber, was mit wem passiert war, und die Unterhaltung wollte einfach nicht aufhören.“ Als sie ihre Finger und Zehen verlor, sei ihr auch das Lachen genommen wurden – doch er gab es ihr zurück. Auch mit dem Heiratsantrag, den er ihr 2023 machte. „Ich dachte, hier komme ich, ein halber Mensch – nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Und er ist bereit, mich so zu nehmen, wie ich bin. Das sagt viel aus.“ ■