Miete, Versicherungen, Klamotten, Lebensmittel bis zu den geliebten Kaffeebohnen – alles wird gefühlt oder auch tatsächlich immer teurer! Das Gefühl bleibt, auch wenn sich die Inflationsrate in den letzten Monaten bei eher niedrigen zwei Prozent eingependelt hat. Natürlich geben die Deutschen deshalb auch weniger Geld aus, doch es gibt noch weitere, kaum geahnte Auswirkungen der Inflation!
Denn nicht nur gehen viele Deutsche weniger aus, um ihren Geldbeutel zu schonen. Bei manchen schrumpft die Finanznot sogar die Lust auf Sex! Sie haben weniger Sex und auch weniger Selbstvertrauen, wie eine Yougov-Umfrage ergab.
So sagt mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland, aktuell seltener ins Restaurant, Kino oder Theater zu gehen als früher. Und sieben Prozent der Befragten geben an, dass sich ihr Liebesleben durch den finanziellen Stress verschlechtert habe. Die Aussage über ein schlechteres Sexualleben machen in erster Linie Männer (neun Prozent) sowie die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen (elf Prozent).
Mehr als ein Drittel (34 Prozent) sagt aber auch, dass die Inflation ihr Wohlbefinden nicht beeinflusse, überdurchschnittlich viele sind es bei den Älteren, also Menschen, die älter als 55 Jahre sind. Für die YouGov-Umfrage wurden Ende Juni mehr als 2000 Erwachsene befragt.

Der Umfrage zufolge fühlt sich mehr als ein Viertel der Erwachsenen (26 Prozent) ängstlicher und gestresster als vor der Inflation. Rund 18 Prozent berichten von einem geringeren Selbstwertgefühl, da sie sich weniger leisten könnten. Frauen sagen das häufiger (20 Prozent) als Männer (16 Prozent).
Sogar der Kinderwunsch leidet
17 Prozent der Befragten geben an, dass Freundschaften litten, weil sie derzeit weniger unternehmen. Überdurchschnittlich oft sagen das ausgerechnet junge Erwachsene (21 Prozent der 18- bis 24-Jährigen). Sie sagen auch, sie hätten weniger Mittel für Dates und auch weniger Lust darauf (19 Prozent). Insgesamt über alle Altersgruppen sagt das nur gut jeder Zehnte (11 Prozent).
Auch die Familienplanung gerät in Teilen der Gesellschaft ins Stocken. So hat sich bei den 25- bis 44-Jährigen jede(r) Zehnte aufgrund der Wirtschaftslage entschieden, die Planung anzupassen – sie wollen weniger Kinder. Sieben Prozent haben ihren Kinderwunsch sogar ganz verschoben.
Gefühlter Preisanstieg täuscht
Der Zeitgeist scheint pessimistisch, auch wenn die statistischen Zahlen dem widersprechen. Denn die Antworten beruhen teils auf falschen Annahmen und basieren auf einem Gefühl, das sich in den letzten Jahren eingeschlichen und verfestigt zu haben scheint.