Es sind Bilder, die erstaunliche private Einblicke in das Leben des mutmaßlichen RAF-Terroristen Burkhard Garweg geben – und die zugleich dafür sorgen könnten, dass der von den Behörden gejagte 55-Jährige geschnappt wird! Am Sonnabend veröffentlichten die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen neue Bilder, die angeblich Garweg zeigen sollen, bitten die Bevölkerung um Mithilfe. Auffällig: Auf den Fotos sind verschiedene Hunde zu sehen – und ausgerechnet die könnten für Garweg zum Problem werden.
Behörden suchen mit neuen Fotos nach RAF-Terrorist Burkhard Garweg
Wird der gesuchte mutmaßliche RAF-Terrorist Burkhard Garweg jetzt geschnappt? Neue Bilder, die von den Behörden veröffentlicht wurden, sollen den 55-Jährigen zeigen – nun hoffen die Ermittler auf neue Hinweise aus der Bevölkerung. „Aufgenommen wurden sie in den Jahren von 2021 bis 2024. Das aktuellste Bild zeigt mutmaßlich Burkhard Garweg zwischen zwei Hunden auf dem Sofa sitzend und essend“, heißt es in einer Mitteilung des LKA Niedersachsen. „Ob es sich bei den Hunden um die Tiere von Burkhard Garweg handelt, ist noch Gegenstand von Ermittlungen.“
Ausgerechnet die Tiere könnten Garweg verraten – davon ist zumindest Deutschlands bekanntester Profiler Axel Petermann überzeugt. In einem Interview mit der „Bild“-Zeitung sagte er Kriminal-Experte, dass ausgerechnet solche intimen Fotos zum Problem für den mutmaßlichen RAF-Terroristen werden könnten. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Bekannte oder Fremde auf der Straße ihn jetzt erkennen, ist enorm. Vor allem die drei Hunde auf den Fotos könnten ihn verraten!“
Die Tiere seien sehr auffällig und verschieden. Zudem müsse er mit den Hunden regelmäßig raus, sollten es wirklich seine eigenen sein. Außerdem sei er vermutlich auch mit anderen Hundebesitzern ins Gespräch gekommen. „Die werden ihn und die Hunde auf den Fotos sicher wiedererkennen – und möglicherweise die Polizei verständigen“, sagt Axel Petermann dem Blatt.
Handelt es sich bei den Hunden auf den Fotos um die Tiere von Burkhard Garweg?
Laut dem Profiler ist sehr wahrscheinlich, dass es sich bei den Hunden um Garwegs Tiere handelt. Denn: Das Foto, das Garweg essend auf dem Sofa zeigt, die Vierbeiner an seiner Seite, wirke sehr vertraut. „Es scheint so, als wären es seine Hunde. Sie liegen ja eng neben ihm, schlafen ruhig und entspannt. Die Wohnung wirkt auf mich mit den Vorhängen und Blumentöpfen einerseits spießig, andererseits ein wenig heruntergekommen und schlicht.“
Bei den Ermittlungen dürfe es laut Petermann aber nicht nur darum gehen, nach Garweg selbst zu fahnden. Unklar ist nämlich auch, wer die Fotos überhaupt angefertigt hat. „Garweg lebt seit Jahrzehnten im Untergrund. Gut möglich, dass er über die Jahre unvorsichtiger wurde, weil er ja sehr lange nicht enttarnt wurde“, sagt Axel Petermann im Interview. „Die Ermittler müssen vor allem herausfinden, WER die Fotos machte und Garweg dabei so nahekam.“
Ende Februar war die mit sechs Haftbefehlen nach bewaffneten Raubüberfällen gesuchte mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette in ihrer Wohnung in Berlin festgenommen worden. Sie kam nach einer Identifizierung durch Fingerabdrücke in Untersuchungshaft. Die mittlerweile 65 Jahre alte Klette wurde seit mehr als 30 Jahren gesucht. Nach derzeitigen Erkenntnissen könne „nicht ausgeschlossen werden“, dass Garweg und Klette „persönlichen und unmittelbaren Kontakt zueinander hatten“, teilte die Polizei weiter mit. ■
