42 Millionen Euro Schadenersatz!

Esel greift Seniorin (75) an – sie verliert einen Arm und ein Bein!

Nach dem Unfall musste die Frau operiert werden, doch das Krankenhaus pfuschte. Nun ging es um richtig viel Geld.

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Dieser Esel trat zu - und verletzte eine Frau. In Folge der OP im Krankenhaus verlor sie Arm und Bein.
Dieser Esel trat zu - und verletzte eine Frau. In Folge der OP im Krankenhaus verlor sie Arm und Bein.Butler Kahn

Der Tritt eines Esels löste eine Kettenreaktion aus, die ihr Leben auf eine drastischste Weise veränderte. Denn Anna Giacomis linker Arm und linkes Bein musste infolge amputiert werden und die zweifache Großmutter aus dem US-Bundesstaat Georgia sitzt heute im Rollstuhl. Weil daran allerdings nicht das Grautier Schuld hat, sondern der unglaubliche medizinische Pfusch eines Krankenhauses, ist die 75-Jährige jetzt um 47 Millionen Dollar (umgerechnet 42 Millionen Euro) reicher.

Bei einem Farm-Besuch fiel der Esel über die 75-jährige Besucherin her

Giacomi hatte die Farm einer Nachbarin besucht und ihrem Lieblings-Esel ein paar Birnen zum Fressen mitgebracht – wie schon Hunderte Male zuvor. Doch als sich die 75-Jährige diesmal hinunter beugte, um eine der Früchte aus ihrer Tasche zu ziehen, biss ihr der Esel in den Arm und zog sie unter dem Stacheldraht zu sich auf die Weide. Dort trat und biss das Tier die hilflose Frau immer wieder, bis sie von einem Farmmitarbeiter in Sicherheit gezogen werden konnte.

Giacomi kam mit gebrochenen Rippen und zertrümmertem linken Unterarm in die Notaufnahme des Union General Hospitals in der Kleinstadt Blairsville. Dort wurde sie wenige Tage nach der Einlieferung in ein Pflegeheim abgeschoben. Der „Daily Mail“ verriet Giacomi: „Ich war vollgepumpt mit Schmerzmitteln und kann mich kaum an etwas erinnern.“

Laut ihrer späteren Zivilklage bemerkte eine Krankenschwester weniger als 24 Stunden später, dass „ein fauliger Geruch“ von ihrem Knöchel kam und die Wunde „eiterte“. Als die Zehen der Patientin am nächsten Tag „eine grüne Kruste“ aufwiesen, alarmierte das Pflegeheim den behandelnden Chirurgen Dr. James Heaton. Doch dieser meldete sich drei Tage lang nicht zurück. Worauf die Krankenschwester des Pflegeheims eigenhändig entschied, Giacomi zurück in die Notaufnahme des Union General Hospitals transportieren zu lassen.

Nach dem Unfall verlor die Seniorin (vorn) einen Arm und ein Bein. Allerdings nur, weil das Krankenhaus schlampte.
Nach dem Unfall verlor die Seniorin (vorn) einen Arm und ein Bein. Allerdings nur, weil das Krankenhaus schlampte.Butler Kahn

Laut Aufnahmeprotokoll vermerkte dort ein Pfleger, dass die ältere Dame eine „nekrotisch schwarze Region“ an ihrem linken Fuß aufwies, die „die Größe eines Baseballs“ habe. Dazu trug er ein, dass die Patientin weitere „schmutzige“, „eiternde“ und „entzündete“ Wunden hatte. Dennoch wurde Giacomi einfach mit weiteren Schmerzmitteln vollgepumpt und unbehandelt auf ein Krankenzimmer verlegt: „Ich hatte trotzdem unmenschliche Schmerzen in den Beinen und habe nur geweint, weil niemand auf mich gehört hat.“

Erst fünf Tage später schaute ein Arzt bei ihr vorbei. Sein geschockter Eintrag in die Krankenakte: „Das Zimmer roch so schlimm, als ob darin ein Tier gestorben und verrottet ist.“ Per Hubschrauber wurde Giacomi in das Northeast Georgia Medical Center (NGMC) geflogen. Dort wurde sie mit einer “nekrotisierenden Fasziitis" diagnostiziert – hautfressende Bakterien hatte Teile ihres linken Fußes, linken Unterbeins und linken Arms absterben lassen. Durch die Amputationen rettete man ihr das Leben.

Wegen Klinik-Pfusch: Seniorin erhält 47 Millionen Dollar Schmerzensgeld!

Giacomi zog wegen schwerer medizinischer Fahrlässigkeit vor das Zivilgericht in Georgia. Nach sechs Jahren Verzögerungstaktiken von Seite des Krankenhauses und ihres behandelnden Arztes Dr. Heaton sprachen ihr die Geschworenen jetzt 47 Millionen Dollar Schmerzensgeld zu. Für die vergangenen und zukünftigen Leiden, die sie durch den groben Ärztepfusch erleiden musste. Giacomi ist froh, dass ihr jetzt Gerechtigkeit widerfahren ist und hofft, dass durch das Urteil andere Patienten vor ihrem Schicksal bewahrt werden können: „Mein Fall war vermeidbar, weil alle Anzeichen für die Blutvergiftung und dann das Abfaulen meines Knöchels ignoriert wurden.“ Die Tierliebhaberin legt allerdings Wert auf eine Feststellung: „Ich gebe dem Esel keinerlei Schuld an meinem Schicksal.“ Giacomi, die im Alter von 10 Jahren mit ihren Eltern nach Amerika gekommen war, möchte jetzt mit ihrem Vermögen in ihr Geburtsland ziehen. ■