Schockierende Berichte

Erdbeben in der Sächsischen Schweiz: So erlebten es die Anwohner!

Am Sonnabend ereignete sich in der Region Dresden ein Erdbeben – das stärkste seit 1986. Anwohner berichten, wie stark die Erschütterungen zu spüren waren.

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In der Sächsischen Schweiz gab es am Sonnabend ein Erdbeben. Rechts: Die Basteibrücke ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Wanderregion.
In der Sächsischen Schweiz gab es am Sonnabend ein Erdbeben. Rechts: Die Basteibrücke ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Wanderregion.Oliver Berg/dpa, Sylvio Dittrich/imago

Es ist ein Naturereignis der ganz besonderen Art – und eines, mit dem die Menschen in der Sächsischen Schweiz ganz bestimmt nicht gerechnet hatten: Am Sonnabend verzeichneten die Messgeräte hier ein Erdbeben, mit einer Stärke von 2,6 das stärkste seit dem Jahr 1986. Es gab eine dumpfe Erschütterung, die Erde wackelte – und in den sozialen Netzwerken wurde fleißig gerätselt, bis Experten das Rätsel lösten. Wie erlebten die Anwohner in der Region das besondere Naturphänomen? Und wie kam es zum Beben?

Das Erdbeben in der Sächsischen Schweiz war das stärkste seit 1986

Laut „Seismologie-Verbandes zur Erdbebenbeobachtung in Mitteldeutschland“ ereignete sich das Erdbeben der Stärke 2,6 exakt um 9.12 Uhr am Morgen – und ließ die Erde in Dresden an der Grenze zum Landkreis Sächsische Schweiz zittern. Das Epizentrum soll südlich von Dresden gelegen haben – vermutlich zwischen Graupa, einem Ortsteil der Stadt Pirna, und Oberpoyritz, einem Ortsteil von Dresden. Seit 1986 soll es in der Region kein so starkes Beben mehr gegeben haben. Das Beben habe sich in einer Tiere von acht Kilometern ereignet, hieß es vom Landesumweltamt Sachsen. Aufgrund der Stärke sei es vermutlich im Umkreis von bis zu 60 Kilometern zu spüren gewesen.

Wer nun aber glaubt, ein Erdbeben sei in der Region eine Seltenheit, der hat sich geirrt: In regelmäßigen Abständen kommt es in der Elbzone zu leichten Erdbeben. Dass das aktuelle Beben so stark wahrgenommen wurde, hat mehrere Gründe: Zum einen war es besonders stark, zum anderen fand es zu einer Zeit statt, wo die meisten Menschen es bemerkten. Die Experten hätte, berichtet die „Leipziger Volkszeitung“, zahlreiche besorgte Anrufe von Bürgern erhalten, die sich sehr wunderten, warum plötzlich die Erde wackelte.

In der Stadt Pirna spürten viele Anwohner das Erdbeben der Stärke 2,6.
In der Stadt Pirna spürten viele Anwohner das Erdbeben der Stärke 2,6.Zoonar/imago

Aber: Wie fühlt sich so ein Erdbeben an? Auf Facebook sammelten sich innerhalb kurzer Zeit zahlreiche Kommentare: Menschen berichteten, wie sie genau das Erdbeben erlebten. „Ich konnte die Erschütterung stark spüren, der ganze Garten hat kurz gebebt. Ich konnte einfach nicht definieren, was es sein könnte“, schreibt eine Frau. „Als wäre etwas unter mir detoniert. Mein Hund und ich haben uns gleich blöd angeschaut.“ Eine andere schreibt: „Zuerst war es in Pirna Copitz ein dumpfer Knall und dann hat mein Sofa vibriert. Als wäre was gesprengt wurden oder eingestürzt.“

Erdbeben in Sachsen: „In Pirna Copitz hat der Schrank gewackelt bei einem Bekannten“

Ein Mann erklärt, das Beben sei auch im Dresdner Stadtteil Niedersedlitz zu spüren gewesen. „Kein Geräusch – nur die Erschütterung. Es fühlte sich an, als ob im gesamten Haus alle Türen und Fenster gleichzeitig zu geflogen wären ...“ Besonders schockiert zeigt sich eine Frau aus Stadt Wehlen, einem kleinen Ort an der Elbe östlich von Pirna. „In Stadt Wehlen war es auch zu spüren. Wir dachten schon, die Burg hinter dem Haus kommt runter.“ Und ein Mann schreibt: „In Pirna Copitz hat der Schrank gewackelt bei einem Bekannten. Bei uns war es auch deutlich spürbar, dachten im Keller ist was Großes umgefallen.“

Über 300.000 Menschen seien wohl von dem Beben betroffen gewesen – verschiedene Meldungen über die Erschütterung kamen aus zahlreichen Stadtteilen von Dresden, aber auch vielen umliegenden Orten in der Region Pirna. Glück im Unglück: Es scheint keine größeren Schäden zu geben. Zwar habe ein Anwohner aus Pirna geschildert, dass Risse in der Decke entstanden seien. Aber: Die Rettungskräfte hätten wegen des Bebens nicht  ausrücken müssen, sagte Peter Kammel, der Feuerwehrchef der Stadt Pirna. ■