Seit 8 Monaten im All

Astronauten sitzen auf ISS fest: Sie haben vergessen, wie man läuft!

Suni Williams und Butch Wilmore sind seit Juni vergangenen Jahres auf der Raumstation, weil es technische Probleme mit ihrem Raumschiff gibt.

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Suni Williams und Butch Wilmore sitzen seit fast acht Monaten auf der Internationalen Raumstation (ISS) fest.
Suni Williams und Butch Wilmore sitzen seit fast acht Monaten auf der Internationalen Raumstation (ISS) fest.NASA

Sitzfleisch brauchen diese beiden nicht, dafür quasi „Schwebefleisch“: Seit Juni 2024 sitzen Suni Williams (59) und Butch Wilmore (62) auf der Internationalen Raumstation ISS fest. Eigentlich sollten sie nur kurz auf der Station sein, doch aufgrund von Problemen wird die Rückreise der beiden zur Erde immer weiter verschoben. Inzwischen sitzen sie sei fast acht Monaten auf der Raumstation. In einem Interview berichteten die beiden jetzt, dass sie inzwischen sogar verlernt haben, wie man läuft …

Technische Probleme: Astronauten seit acht Monaten auf der ISS gefangen

Es klingt dramatisch, doch jeder kann es sich vorstellen: Seit fast acht Monaten befinden sich Suni Williams (59) und Butch Wilmore (62) durchgängig in der Schwerelosigkeit. Die beiden sitzen auf der ISS fest, weil sich ihre Landung auf der Erde immer weiter nach hinten verschiebt. Am vergangenen Montag sprach Suni Williams nun mit Schülern einer amerikanischen Schule, berichtete vom Leben im All. Und ließ dabei laut einem Bericht der New York Post auch einen durchaus beunruhigenden Kommentar fallen.

Denn: Sie erzählte, dass sie die Astronauten inzwischen verlernt hätten, wie man richtig läuft. „Ich bin jetzt schon so lange hier oben. Ich versuche, mich zu erinnern, wie es sich anfühlt zu gehen“, sagte sie.  Sie sei lange nicht gelaufen, hätte sich nie hingesetzt oder hingelegt. „Das musst du hier auch nicht. Du kannst einfach die Augen schließen und schweben, wo auch immer du gerade bist.“

Die beiden Astronauten sollen Ende März oder im April zurück zur Erde geholt werden.
Die beiden Astronauten sollen Ende März oder im April zurück zur Erde geholt werden.NASA

Sie erzählte auch, dass es ein Schock sei, dass die beiden so lange auf der ISS bleiben müssen. „Wir dachten ehrlich gesagt, dass es wahrscheinlich einen Monat oder so dauern würde. Aber der längere Aufenthalt ist nun natürlich etwas anderes“, sagte sie. Auch für die Familie sei das eine Belastung. Ihre Mutter sei schon ein bisschen älter und werde immer älter, sagte Williams. Sie versuche, so oft wie möglich Kontakt mit ihrer Familie zu haben. „Ich glaube, ich spreche praktisch jeden Tag mit meiner Mutter. Ich melde mich einfach bei ihr, rufe sie an und frage, wie es ihr geht. Wir kommen zurecht.“

Ende März oder im April: Werden die Astronauten bald von der ISS geholt?

Wie lange sie noch auf der Internationalen Raumstation bleiben müssen – unklar. Voraussichtlich sollen sie Ende März oder im April von anderen Astronauten abgelöst werden, dann zurück zur Erde gebracht werden. Wegen technischer Probleme mit dem Raumschiff „Starliner“, mit dem sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Barry Wilmore zur ISS geflogen war, entschied die Nasa aber, die beiden Astronauten erst im Frühjahr dieses Jahres mit einem „Crew Dragon“-Raumschiff zurückzuholen.

Immerhin: Langweilig wird es den Astronauten nicht. Williams führte erst vor Tagen gemeinsam mit einem Kollegen Reparaturarbeiten an der ISS durch – bei einem sechs Stunden langen Außeneinsatz ersetzten sie defekte Lichtfilter und Reflektoren ersetzt, teilte die Nasa mit. Für Williams war es bereits der achte Außeneinsatz, in der kommenden Woche soll ein weiterer folgen. ■