Neue grausame Details

Der „Teufel von Avignon“: Ließ er auch seine Tochter vergewaltigen?

Täglich kommen neue Informationen über Dominique P. ans Licht, den „Teufel von Avignon“. Zehn Jahre lang ließ er seine Frau von fremden Männern vergewaltigen.

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Caroline Darian ist die Tochter von Dominique P. - sie hat über ihre Erlebnisse bereits ein Buch geschrieben.
Caroline Darian ist die Tochter von Dominique P. - sie hat über ihre Erlebnisse bereits ein Buch geschrieben.AFP

Bekommt dieser Mann die Strafe, die er verdient? Seit Tagen sorgt ein spektakulärer Vergewaltigungs-Prozess für Aufsehen in Frankreich – und inzwischen auch auf der ganzen Welt. Der 71 Jahre alte Dominique P. steht vor Gericht, weil er seine Frau zehn Jahre lang regelmäßig unter Drogen gesetzt haben soll, um sie fremden Männern für Vergewaltigungen zur Verfügung zu stellen. Erst im Jahr 2020 flogen die Schandtaten auf. Nun muss er sich für die Taten verantworten – und inzwischen gibt es einen schlimmen Verdacht: Ließ Dominique P. auch seine Tochter vergewaltigen?

Zehn Jahre lang setzte Dominique P. seine Frau unter Drogen, ließ sie vergewaltigen

Zehn Jahre lang soll der Senior seine Frau Gisele mithilfe von Schlaftabletten bewusstlos gemacht haben, fremde Männer konnten über ein Dating-Portal im Netz Termine für Vergewaltigungen vereinbaren. Sie kamen ins Haus des Paares – Gisele und Dominique P. waren 50 Jahre lang verheiratet -, zogen sich in der Küche aus und vergingen sich dann im Ehebett des Paares an der wehrlosen Frau. Vorher mussten sie ihre Hände laut Anklage mit heißem Wasser anwärmen – so sollte die Gefahr reduziert werden, dass die bewusstlose Gisele P. erwacht.

Die Taten flogen durch Zufall auf, als Dominique P. im Supermarkt erwischt wurde, wie er anderen Frauen heimlich unter den Rock fotografierte. Als die Polizei seinen Computer untersuchte, fanden die Ermittler Videos von etlichen Vergewaltigungen. 200 sollen es bei seiner Frau Gisele gewesen sein, an 100 davon sei er selbst beteiligt gewesen, heißt es. In den Augen seiner Tochter macht ihn das zu „einem der schlimmsten Sexualstraftäter der vergangenen 20 Jahre“, sagte sie jetzt vor Gericht. Am Freitag trat die 45 Jahre alte Caroline Darian vor Gericht auf.

Caroline Darian vor Gericht. Im Prozess sagte sie aus - und berichtete, wie schwer die Entdeckung der Taten die Familie traf.
Caroline Darian vor Gericht. Im Prozess sagte sie aus - und berichtete, wie schwer die Entdeckung der Taten die Familie traf.Bestimage/imago

Auch in Bezug auf die gibt es einen schlimme Verdacht. Hat sich Dominique P. auch an seiner eigenen Tochter vergangen? Beim Durchsuchen des Material fanden die Ermittler auch Nacktfotos von ihr, die der Vater heimlich anfertigte. „So habe ich erfahren, dass mein Vater mich ohne mein Wissen nackt fotografiert hat. Warum bloß?“ Sie ist fest davon überzeugt, dass ihr Vater auch sie bewusstlos gemacht habe, um sie zu vergewaltigen oder sie anderen Männern anzubieten. Während Dominique P. die Taten an seiner Frau Gisele aber zugegeben hat, weist er diese Anschuldigung von sich.

Tochter berichtet: So schlimm war es, von den Taten des eigenen Vaters zu erfahren

Seine Tochter erzählte auch, wie schlimm es war, überhaupt von den Horror-Taten zu erfahren. „Meine Mutter sagte mir: ‚Ich war heute auf der Polizeiwache. Dein Vater hat mich bewusstlos gemacht, um mich zusammen mit Fremden zu vergewaltigen‘. Das war der Punkt, an dem für mich alles zusammenbrach“, berichtete sie vor Gericht. „Ich habe meine Brüder angerufen, wir waren entsetzt, wir haben geweint.“ Niemandem wünsche sie den Schmerz, den sie selbst an jenen Tagen habe durchmachen müssen, sagte sie. Über ihre Erlebnisse hat sie inzwischen auch ein Buch geschrieben – es trägt den Titel „Ich habe aufgehört, dich Papa zu nennen“.

Gisele P. hatte bereits am Donnerstag vor Gericht ausgesagt - ihre Geschichte erschüttert die ganze Welt.
Gisele P. hatte bereits am Donnerstag vor Gericht ausgesagt - ihre Geschichte erschüttert die ganze Welt.Lewis Joly/AP/dpa

Erst am Donnerstag hatte Gisele P. selbst vor Gericht ausgesagt. „Meine Welt ist zusammengebrochen, alles ist zusammengebrochen, was ich in 50 Jahren aufgebaut habe“, sagte sie über den Moment, als sie die Videos von den eigenen Vergewaltigungen sah. „Für mich sind das Horrorszenen. Ich liege reglos im Bett und werde vergewaltigt. Das sind barbarische Szenen.“ Niemand solle es Sex nennen. „Das sind Szenen von Vergewaltigungen. Sie haben mich behandelt wie einen Müllsack.“ Ein Video sei schlimmer als das andere. Fast 4000 Fotos und Clips der Taten hatte Dominique P. auf Datenträgern und Computern gespeichert. Ihn erwartet eine lange Haftstrafe – und auch die 50 Männer, die mit ihm angeklagt sind, weil sie an den Vergewaltigungen beteiligt waren. ■