Mann auf offener Straße verhaftet

Cold Case nach 33 Jahren gelöst: Polizei fasst den Mörder von Heike Kötting

Im Februar 1991 wurde in Dortmund eine 28-Jährige in ihrem Bungalow von ihren Eltern tot aufgefunden. Ein Einbrecher hatte die junge Frau erstochen.

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Heike Kötting kam im Februar 1991 ums Leben.
Heike Kötting kam im Februar 1991 ums Leben.Polizei Nordrhein-Westfalen

Im Februar 1991 wurde in Dortmund eine 28-Jährige in ihrem Bungalow von ihren Eltern tot aufgefunden. Ein Einbrecher hatte die junge Frau erstochen. 33 Jahre war der Fall ungeklärt. Jetzt ist der Täter gefunden.

Im Fall um eine vor mehr als 30 Jahren ermordete 28-Jährige hat die Polizei in Dortmund einen 60-jährigen Tatverdächtigen festgenommen. Der Zugriff sei am Montag auf offener Straße erfolgt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in der Ruhrgebietsstadt am Mittwoch mit. Der Mann stehe im dringenden Verdacht, am 25. Februar 1991 die damals 28-jährige Heike Kötting in Dortmund ermordet zu haben.

Die junge Frau arbeitete damals als Dekorateurin für Karstadt. An jenem Abend soll sie sich gegen 19.30 Uhr von einer Freundin verabschiedet und auf den Heimweg gemacht haben. Am nächsten Tag fanden ihre Eltern, die ganz in der Nähe wohnten, ihre Leiche in einem kleinen Zimmer, dass sie als eine Art Nähzimmer nutzte, wie Stern berichtet. Sie wurde erstochen, eine Tatwaffe fanden die Beamten jedoch nicht.

Der Wagen von Heike Kötting wurde nach der Tat an einer Autobahnraststätte in Frankreich aufgefunden.
Der Wagen von Heike Kötting wurde nach der Tat an einer Autobahnraststätte in Frankreich aufgefunden.Polizei Nordrhein-Westfalen

Die Ermittler sind sich allerdings sicher: Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben. Denn der Einstieg in den Bungalow erfolgte durch einen Lichtschacht, der nicht in unmittelbarer Nähe des Hauses auf der Rückseite lag. Mit einem Meißel kämpfte er sich von Tür zu Tür, bis er schließlich im Treppenhaus angelangte, das ins Erdgeschoss führte. Zudem riss er die Telefonkabel aus der Wand.

Nach der Tat flüchtete er mit dem roten Ford Fiesta der Frau. Dieser wurde drei Tage nach der Tat auf einer Raststätte an der Autobahn Paris–Orleans an der A10 gefunden. Der Tank leer gefahren, die Kennzeichen abmontiert, das Auto selbst akribisch gereinigt. Weder im Haus noch am Wagen ließen sich später irgendwelche Spuren finden, schreibt Stern weiter.

Jahrelang wurde nach dem Täter gefahndet. Es gab Aufrufe unter anderem bei „Aktenzeichen XY“. Bis jetzt die Polizei einen Fahndungserfolg vermelden konnte.

Der Verdächtige kam den Angaben zufolge in Untersuchungshaft. Zugleich laufen die Ermittlungen weiter. „Wir gehen aufgrund der Spurenlage und der Verletzungen davon aus, dass es einen weiteren Täter geben könnte“, erklärte der Ermittlungsgruppenleiter im Polizeipräsidium Dortmund, Gregor Schmidt. ■